Windows 10

Niederländische Datenschutzbehörde kritisiert Windows 10 – Der Faktencheck

Microsoft hat mit dem Windows 10 Creators Update im April zahlreiche Veränderungen vorgenommen, welche einerseits das Betriebssystem und andererseits die Dienste betreffen.

Bei der Einrichtung des Systems wird nun direkt abgefragt, welche Berechtigungen der Nutzer vergeben will. Dabei wird auch erklärt, was diese Berechtigungen bezwecken und wozu sie genau verwendet werden. Die Nutzer können zudem mit einem Klick die entsprechenden Passagen des Endbenutzer-Lizenzvertrags lesen. Daneben hat Microsoft ein Privatsphäre Dashboard beim Microsoft-Account eingeführt, wo Nutzer genau einsehen können, welche Daten Microsoft über den Nutzer hat, weshalb sie gespeichert sind und es besteht auch die Möglichkeit, diese Daten zu löschen.

Datenschutzbehörden rund um den Globus waren mit den Veränderungen sehr zufrieden. In Frankreich und der Schweiz wurden Beschwerden gegen Microsoft zurückgezogen, da man die Datenschutzstandards erfüllt hatte.

Vorwurf: Microsoft informiere nicht über Übermittlung von App-Daten

Trotz der Bemühungen von Microsoft die Nutzer in aller Form über den Umgang mit ihren Daten zu informieren, ist die niederländische Datenschutzbehörde weiterhin nicht zufrieden. Man ist der Auffassung, Microsoft würde die Nutzer nicht klar genug darüber informieren, welche Arten von Daten das Unternehmen verwendet und zu welchem Zweck. Demnach könnten die Nutzer keine gültige Entscheidung treffen, wie mit ihren Daten umgegangen werden soll. Es werden keine wirklichen Details genannt, doch nur der Punkt wird kritisiert, dass man die Nutzer nicht klar darüber informiert, dass Daten von Apps und der Browser-Nutzung gesammelt werden. Man schreibt, dass die Informationen am Installationsbildschirm nicht ausreichen würden und nicht klar erklären, dass kontinuierlich App- und Browser-Daten übermittelt werden. Die niederländische Datenschutzbehörde formuliert dies wie folgt:

„The information that Microsoft provides in the installation screen of the Creators Update about the different choices for data processing, falls short. It is not made sufficiently clear that at the full telemetry level, Microsoft continuously collects data about the usage of apps and web surfing behaviour through Edge, including for example news articles that have been read and locations entered into apps.“

In einem Statement wehrte sich Microsoft gegen die Vorwürfe, jedoch erklärte man, dass man mit den Behörden zusammenarbeiten wolle.

Faktencheck: Stimmen die Vorwürfe?

Mit einem Wort: Nein. Während der Einrichtung von Windows 10 wird jedem Nutzer das im oberen Screenshot gezeigte Auswahlfenster angezeigt. Die Datenschutzbehörde in den Niederlanden kritisiert, dass Microsoft nicht klar ausweisen würde, dass Daten von Browsern und Apps übermittelt werden.

Das ist schlicht und ergreifend falsch. Unser Leseverständnis sagt uns, dass Microsoft in der oben abgebildeten Passage unter Diagnose ganz klar ausweist, dass „Informationen zur Verwendung von Browsern, Apps und Features sowie Freihand- und Eingabedaten“ an Microsoft übermittelt werden. Wer sinnerfassend lesen kann, dürfte unserer Auffassung nach in der Lage sein, diesen Text zu verstehen. 71 Prozent der Nutzer des Windows 10 Creators Update haben zugestimmt, die vollständigen Diagnosedaten an Microsoft zu übermitteln.

Die Antwort auf die Frage nach dem „Wofür“ ergibt sich ebenfalls aus diesem Absatz: Microsoft nutzt diese Daten ausschließlich zu Diagnosezwecken und, um Microsoft-Produkte und Dienste zu verbessern. Weitere Informationen dazu können übrigens auch direkt am Installationsbildschirm eingeholt werden, wo zum Beispiel erklärt wird, dass diese Daten selbstverständlich anonymisiert weitergeleitet werden.


Quelle autoriteitpersoonsgegevens.nl

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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