Microsoft, Qualcomm und Intel steht eine sehr spannende Zeit bevor. Qualcomm und Intel sind seit Jahren Konkurrenten und diese Dreiergruppe stellt sich Gegenseitig vor spannende Herausforderungen.
So versucht Intel bereits seit Jahren in den mobilen Markt einzudringen, doch mit den eigenen x86-Prozessoren kann das nicht gelingen. Entsprechende Versuche hat das Unternehmen auch vor mehreren Monaten aufgegeben. Qualcomm dominiert mit den eigenen ARM-Prozessoren dagegen den mobilen Markt und will mit Windows 10 ARM bis Ende des Jahres auch im von Intel dominierten Desktop-Bereich mitmischen. Dank Microsofts x86-Emulation soll kein Unterschied zu Geräten mit Intel-Prozessoren bestehen bis auf die möglichen Akkulaufzeiten von bis zu 29 Stunden Netflix-Streaming. Dagegen sträubt sich natürlich Intel, denn die Emulation von x86-Architekturen verstößt gegen Patente des Chipherstellers.
Während sich Intel auf der einen Seite gegen die ARM-Prozessoren wehrt, scheint man sie auf der anderen Seite selbst herstellen zu wollen. Im Zuge der ARM Tech Con 2017 hat der Hersteller angekündigt, dass die ersten ARM-Prozessoren von Intel bis Ende des Jahres auf den Markt kommen können.
Intels 10nm-Prozessor bietet eine Taktrate von bis zu 3,5 GHz und weist 100 Millionen Transistoren auf, was eine Verdoppelung der Transistorzahl im Vergleich zu einem vergleichbaren Samsung-Prozessor bedeuten würde. Gleichzeitig soll der neue 10nm-Chip von Intel deutlich effizienter sein und nur 0.25 mW pro MHz verbrauchen. Intel arbeitet zudem an einem 22 nm FinFET ARM-Chip, der 30 Prozent weniger Akku benötigen soll als ein vergleichbarer 28 nm Chip.
Intel wird Prozessoren nicht selbst verkaufen
Intel wird diese ARM-Prozessoren allerdings nicht selbst verkaufen, sondern nur im Auftrag anderer Hersteller produzieren. Dabei hat Intel vor allem Apple auf dem Radar, wo man seit Jahren darum bemüht ist, die politische Eiszeit zwischen Qualcomm und Apple auszunutzen, um bisherige Aufträge von Apple an Qualcomm zu ergattern.
Intel als Windows 10 ARM-Hersteller
Sollte Intel allerdings Erfolg haben, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch der alteingesessene Chiphersteller eigene ARM-Prozessoren anbieten wird, um in diesem sehr profitablen Markt mitzumischen. Qualcomm und MediaTek zählen zu den wenigen Herstellern, die unabhängig von eigener Hardware noch Prozessoren verkaufen. Auf der anderen Seite fertigen Samsung und Huawei beispielsweise die Chips für ihre Smartphones mittlerweile selbst.
Intel würde in diesem Markt vor allem Qualcomm schaden, wenn man es schafft, effiziente, leistungsfähige und günstige Chips zu fertigen. Zudem wäre Intel der perfekte Partner für Windows 10 ARM, denn die Patente für die x86-Emulation hält man nämlich selbst.
via mspu