Erst vor wenigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass Kodi für Xbox One nun zum Download bereitsteht. Das ist für das Xbox-Ökosystem eine durchaus große Sache, denn Kodi ist einerseits selbst eine wirklich gute Software zur Verwaltung von Medien, andererseits lässt sich die Funktionalität durch Add-Ons erheblich erweitern.
Die Kodi-App für Xbox One befindet sich aktuell noch in einem sehr frühen Zustand und die Entwickler sind zudem durch die Restriktionen der UWP-Schnittstellen etwas eingeschränkt. Aus diesem Grund kann die Funktionalität des Desktop-Programms auf der Konsole nicht zur Gänze gewährleistet werden. In einem neuen Blogpost haben die Entwickler nun erklärt, was das genau bedeutet.
Da Kodi für Xbox One aktuell noch in einem recht frühen Zustand ist, dürfte die App noch nicht so stabil sein wie das Desktop-Programm. Man ist noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung und wird dies im Laufe der Zeit verbessern. Zudem sind den Entwicklern in einigen Bereichen aufgrund der Art und Weise, wie UWP funktioniert, die Hände gebunden. Momentan hat Kodi auf der Xbox One lediglich Zugriff auf die eigenen Musik- und Videos-Ordner. Netzwerk-Unterstützung gibt es momentan lediglich für NFS://-Freigaben.
Kein Zugriff auf Blu-Ray-Laufwerk und externe Speichermedien
Die größte Restriktion ist bislang allerdings, dass Kodi auf der Xbox One nicht auf das Blu-Ray-Laufwerk zugreifen kann, um Filme und Videos abzuspielen. Auch auf externe Speichermedien, wie externe Festplatten oder USB-Sticks, kann Kodi für Xbox One bislang nicht zugreifen, was für viele Nutzer doch ein sehr wichtiges Feature wäre.
Ebenfalls noch nicht ganz funktional sind einige Python-Module, welche vor allem in Add-Ons Verwendung finden. Hier werden die Entwickler der Add-Ons etwas Optimierungsarbeit leisten müssen, um die Funktionalität herzustellen.
Die Entwickler von Kodi erklären im Blog auch, dass sie sicher sind, dass es noch einige weitere Dinge gibt, die nicht so funktionieren wie man sich das erwartet, schlichtweg aufgrund der breiten Funktionalität von Kodi selbst.
Quelle: Kodi
Also nichts gegen die Entwickler aber wieso stellt man so eine App bitte zur Verfügung?
Ich sage nichts wenn es noch Bugs geben kann etc. aber wenn nicht mal solche grundsätzlichen Sachen wie Blu-ray funktioniert kann ich mir das ganze auch sparen oder warte halt noch 2 Monate oder so.
Das ist ja so wie wenn ein Auto-Hersteller was ohne Räder und Motor auf den Markt wirft.
Also im Großen und Ganzen ist es ein Auto und theoretisch könnte es vielleicht auch fahren… *koppschüttel*
Bluray ist allgemein schwierig. Bluray-player haben lizenzkosten drauf, die ganz schön happig sind. Kannst dir ja mal die preise für windvd oder powerdvd (sind ältere namen, aber sind die bekanntesten bluray software player) angucken. Die kommen nicht von ungefähr und basieren nicht darauf, dass die hersteller so gierig sind.
Blu-ray war ja auch nur ein Beispiel ?
Frag die Geschäftsleitung.. Ich hätte es auch noch nicht released..
Naja. Nutzt man eben die „normale“ XBox als BluRay Player. Der Sinn ein XBMC für eine XBox zu brauchen erschließt sich mir sowieso nicht wirklich…
Immer wieder erschreckend, wie groß der Aufwand für ordentliche UWP-Apps scheinbar ist.
Das App ist noch taufrisch, so ein Mediacenter schüttelt man nicht einfach aus dem Ärmel.
Genau, und UWP für XBox one ebenfalls.
Ähnlich Aufwendig als eine Web-App mit gleicher Funktionalität wäre.
Es ist zwar ganz toll das die Entwickler schreiben was aktuell noch nicht funktioniert, aber wenn man schon sagt das einem durch die UWP-Plattform an vielen Stellen die Hände gebunden sind, dann würde mich da natürlich auch interessieren an welchen Stellen genau das ist. Was kann/darf die Desktop-App, was eine UWP nicht kann/darf? Und die App, die bisher im Store zu finden ist, ist ja keine UWP, sondern eine Sentinel – wo liegen da genau die Unterschiede im können und dürfen?
Steht doch im Artikel!
Nein, steht es nicht.
„Momentan hat Kodi auf der Xbox One lediglich Zugriff auf die eigenen Musik- und Videos-Ordner. Netzwerk-Unterstützung gibt es momentan lediglich für NFS://-Freigaben.“
„Die größte Restriktion ist bislang allerdings, dass Kodi auf der Xbox One nicht auf das Blu-Ray-Laufwerk zugreifen kann“
„Auch auf externe Speichermedien, wie externe Festplatten oder USB-Sticks, kann Kodi für Xbox One bislang nicht zugreifen“
„Netzwerk-Unterstützung gibt es momentan lediglich für NFS://-Freigaben.“
„.. (keine) Python Module…“
Das sind einige Dinge, die auf UWP unter XBox one noch nicht fertig sind.
Apps haben grundsätzlich ein anderes Sicherheitsmodell als traditionelle Programme. Sie laufen in einer vom Rest des Systems abgeschotteten Umgebung (Sandbox) und können ausschliesslich über genau definierte Schnittstellen auf den Rest des System zugreifen. Vor allen Dingen sind Apps voneinander abgeschottet: App A sieht nicht app B, auch gespeicherte Dateien von App B sind nicht zugreifbar von App A.
Das ist ein Sicherheitsmerkmal von Apps, so kann eine App (theoretisch) nicht als Virus oder Spyware agieren.
Das Konzept der Abschottung gilt übrigens auch für IOS Apps und teilweise für Android Apps.
Das ist vergleichbar mit Web-Apps (javascript), Webseiten können auch nicht einfach auf Dateien oder gar die Webcam oder das Micro zugreifen!
Die von Dir zitierten Passagen beantworten nicht die Fragen von ThePumisher. Er fragt nach den grundsätzlichen Problemen bzw. den konkreten Hürden beim Programmieren von UWP-Apps. Darauf gehst Du immerhin mit Deinen weiteren Ausführungen ein, wenn auch nicht vollständig im Sinne des Fragestellers. Du erklärst nicht, wieso die Programmierer davon ausgehen, einige Funktionen trotz der Limitierung von UWP nachreichen zu können.
Edit: Es gibt nach meiner Erfahrung durchaus Websites, die auf Webcam oder Mikrofon zugreifen können.
Adobe/Flash kann auf Webcam und Mikrofon zugreifen…
Mit den Zugriffsbeschränkungen meine ich eine Nutzung ohne ausdrückliche Zustimmung des Anwenders, so wie es normale Anwendungen können. Man kann ja auch Dateien manuell auswählen, aber nicht im JavaScript einfach den Inhalt einer beliebigen Datei lesen.
Info: Flash ist ein Browser Plugin, welches nicht den Beschränkungen der Sandbox DOM („javascript“) unterliegt.
Python ist eine mächtige Scriptsprache welche unter UWP nicht (direkt) zur verfügung steht. Vermutlich meinen die Entwickler, das es Zeit kostet einen Workaround dafür zu entwickeln (ich kenne die Details nicht aber es klingt plausibel.)
Konkretere Details kann man hier nicht bringen da die Entwickler, so wie ich das verstanden habe, selber noch nicht wissen wo die hürden liegen werden.
Auch das ist für mich plausibel auch da es für die Xbox noch keine vergleichbar umfangreiche UWP App gibt.
Kurz gesagt: Alles was aus dem store kommt ist in einer Sandbox „gefangen“, die hauptsächlich dafür da ist das programm im Zugriff auf andere, ausserhalb liegende Ressourcen zu beschränken. Der Vorteil ist, dass Viren, Trojaner und Co nicht an andere Apps, Systemressourcen und ähnliches dran kommen, das gilt dann aber natürlich auch für alle anderen Programme auch. D.h. Einer massiv gesteigerten Sicherheit opfert man hier gewisse Funktionalität. Natürlich kann auch eine App auf vieles trotzdem zugreifen, aber immer nur über offizielle APIs. Früher unterlagen programme solchen restriktionen nicht (bis auf wenige Ausnahmen) und das hieß, das wenn ein Programmierer auf eine Aufgabe losgelassen wurde er sich viele workarounds einfallen lassen konnte um das problem zu lösen. Es war aber nicht der offizielle Weg. Mit der Sandbox geht aber nur noch der offizielle Weg (oder schlimmer: Vielleicht gibt’s gar keinen mehr) und damit ist die Funktion zur Zeit nicht verwendbar.
PS: Das ist bei einem Internetbrowser übrigens ganz ähnlich, nur dass hier die apis absichtlich noch viel stärker eingeschränkt sind.
Danke für die Zusammenfassung.