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Masters of Anima Review auf der Xbox One X

Masters of Anima ist ein kürzlich für Xbox One, PC, Nintendo Switch und PlayStation 4 erschienenes Indie-Game des Entwicklerstudios Focus Interactive. Wir haben das Game kürzlich auf der Xbox One X für euch angespielt und wollen euch unsere Eindrücke nicht vorenthalten.

Masters of Anima Review – Setting

Masters of Anima spielt in der magischen Welt von Spark, wo sich alles um die Kraft der Anima dreht. Der Hauptcharakter ist Otto, ein werdender Meister des Anima.

Masters of Anima ist ein 3D-Game aus der Vogelperspektive mit einer durchaus vielversprechenden, animierten Grafik. Das Game ist für die Xbox One X optimiert und läuft auf der Microsoft-Konsole auch sehr flüssig. Es sieht auch grafisch für ein Indie-Game wirklich beeindruckend aus.

Masters of Anima Review – Die Story

Im Game steuert ihr Otto, welcher zum Meister über Anima werden will. Er belegt hierfür zu Beginn kurz ein Studium, um ein Former zu werden. Der Grund für seine Bemühungen ist, dass er die Oberste Formerin Ana heiraten will und die Tradition in der Welt von Spark erfordert eben, dass er selbst ein Meister des Anima geworden ist.

Nun zur Begriffsdefinition: Anima ist eine Art Lebenskraft in Spark. Im Grunde ist es vergleichbar mit Mana und somit sozusagen eine spirituelle Energie. Anima nimmt in Masters of Anima eine zentrale Rolle ein, denn aus dieser kann ein Former bzw. Meister über Anima verschiedene Wächter beschwören.

Zu Beginn des Games muss Otto in die Former-Schule, um die abschließende Prüfung zu meistern. Hier lernen die Spieler auch die Steuerung von Masters of Anima. Man lernt, Anima zu sammeln, daraus Wächter zu beschwören und diese für Angriffe zu steuern. Zu Beginn ist das gar nicht so einfach, doch man bemerkt schnell den eigenen Lernerfolg und wird rasch besser. Es ist gewiss erheiternd zu sehen, wie schnell man sich selbst das Game beibringen kann und zeugt von einem unglaublich gut durchdachtem Gameplay. Nachdem man mit Otto das Studium geschafft hat, wird allerdings die Oberste Formerin Ana, seine Verlobte, entführt. Otto begibt sich auf die Reise, um sie zu retten.

Während die Dialoge zweifellos sehr liebevoll gestaltet und aufgenommen sind, kommt gerade dieser Story-Aspekt ein wenig zu kurz. Die verschiedenen Themen im Game werden nur oberflächlich und kurz erwähnt und so wirken die Dialoge doch etwas kühl. Sogar die Entführung seiner Verlobten ist im Game kein einschlagendes Ereignis, sondern wirkt eher wie eine schnell gefundene Ausrede, um endlich das Gameplay einzuleiten. Die Story schafft es nicht wirklich, den Spieler zu fesseln und nur durch einen geringfügig höhere Detailgrad könnte man auch die Geschichte für den Spieler greifbarer und somit packender machen. Es müssen keine großen Cutscenes sein mit filmischer Aufbearbeitung, sondern können auch kleine, gezeichnete Zwischensequenzen sein, die einige Hintergründe erklären.

Ihr kämpft daraufhin in einzelnen Levels gegen verschiedene Golems, oftmals auch gegen mehrere Angreifer zur gleichen Zeit. Am Ende jedes Levels gibt es einen Endboss, den es ebenfalls zu besiegen gilt. Das Prinzip ist so alt wie die Computerspiele selbst und im Falle von Masters of Anima etwas eintönig. Man hat gelegentlich das Gefühl, zu oft dieselben Gegner besiegen zu müssen ohne in der Story echte Fortschritte zu machen. Glücklicherweise wiederholt sich das Gameplay aber nicht allzu oft und man möchte als Spieler dennoch am Ball bleiben.

Masters of Anima Review – Das Gameplay

Was im Gegensatz zur Story allerdings wirklich interessant ist bei Masters of Anima, das ist zweifellos das Gameplay. Obwohl die Steuerung anfangs etwas kompliziert scheint, so ist sie doch  logisch und darüber hinaus schnell erlernt. Binnen kurzer Zeit ist man als Spieler in der Lage, die Wächter zu beschwören und sich in der Story durchzukämpfen.

Der Schurke Zahr kontrolliert eine Reihe von Golems und am Ende jedes Levels kämpft ihr gegen einen Boss, welcher eine nochmals höhere Schwierigkeit aufweist.

Als Spieler kämpft man weniger selbst gegen die Gegner, sondern man findet sich eher in der Rolle als Feldherr wieder. Man sammelt Anima, beschwört Wächter, Bogenschützen und im Laufe der Story auch andere Wesen, um diese im Kampf gegen die Golems zu führen. Man hat unten rechts die verfügbaren Anima-Kugeln, mit denen Otto die verschiedenen Kreaturen formen kann. Man muss die Kämpfer ständig taktisch in Position bringen, sie gegnerischen Angriffen ausweichen lassen und immer wieder neue Wächter schaffen, sofern diese im Kampf fallen. Die Schwierigkeit ist, dass man dafür nicht mehrere Minuten Zeit hat, sondern nur Sekunden.

Unterschiedliche Spieler haben daher unterschiedliche Armeen. Ihr könnt höchstens 100 Kreaturen formen, allerdings habt ihr die Wahl, ob dies Bogeschützen, Nahkämpfer oder andere Wesen sein sollen. Bogenschützen greifen zum Beispiel aus der Ferne an, sind dafür aber leichter verwundbar. Die Wächter greifen aus der Nähe an, dafür richten sie allerdings weniger Schaden an. Jeder Spieler hat in Masters of Anima einen eigenen Stil und man findet selbst heraus, welche Art von Angriff zum Erfolg führt. Masters of Anima ist demnach auch ein wenig taktisch, was vor allem die Kämpfe interessant macht.

Langweilig wird das Gameplay nicht, allerdings sind die Gegner sehr häufig gleich und sie greifen auf dieselbe Weise an, woran man sich schnell gewöhnt hat. Zusätzliche Schwierigkeit wird nur dadurch hinzugefügt, dass im Grunde für das Besiegen des Gegners weniger Zeit bleibt, da das gesamte Schlachtfeld einfach so von Meteoriten zerbombt wird und man nirgends mehr hinlaufen kann. Mehr Varianz im Gameplay wäre jedenfalls wünschenswert gewesen. Die Level sind dennoch sehr knifflig und die leicht zu lösenden Rätsel zwischen den Kämpfen sind eine willkommene Abwechslung, die mich in Verbindung mit der Story ein bisschen an die Schreine in Zelda: Breath of the Wild erinnern. Die kleinen Puzzle sind dann häufiger aber doch zu leicht gelöscht für meinen Geschmack.

Masters of Anima Review – Fazit

Masters of Anima ist ein einfaches Game für einfache Menschen. Die Story wird Spieler völlig kalt lassen, die Grafik nicht übermäßig beeindrucken und das Game bietet nicht derart viel Abwechslung, dass man es nicht weglegen könnte. Das Gameplay ist aber faszinierend, macht alleine schon Spaß und besitzt dank des Upgrade-Systems für die Wächter auch eine gewisse Tiefe.

Multiplayer-Potenzial, das nicht genutzt wird

Die Idee hinter dem Gameplay ist wirklich gut und das allein hält den Spieler zumindest etwas davon ab, das Game abzudrehen. Masters of Anima ist ein großartiges Echtzeit-Strategiespiel, vom Prinzip, aber angesichts der Handlung gelegentlich leicht monoton, einfach und seicht.

Das Gameplay würde sich allerdings dort sehr gut eignen, wo die Story meist ohnehin unerheblich ist und das ist beim Multiplayer. Masters of Anima ist so ein Game, das man furchtbar gerne mit Freunden lokal spielen würde. Leider gibt es ohnehin wenige Games für lokalen Spielspaß und Masters of Anima hätte diese Option sehr gut getan.

So verbleiben wir mit einem zwiespältigen Eindruck von Masters of Anima. Die Story ist zu geistlos, das Gameplay zwar interessant und vielversprechend, doch am Ende etwas zu simpel für unseren Geschmack.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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