Microsoft ist eines jener Unternehmen, die im Bereich der künstlichen Intelligenz ein sehr großes Engagement bewiesen haben. Der Konzern setzt voll auf AI und will auf diese Weise seinen Unternehmenskunden ermöglichen, durch Automatisierung verschiedener Prozesse schneller und effizienter zu arbeiten.
In einem kürzlich erschienen Interview mit dem Sunday Telegraph hat Microsoft-Chef Satya Nadella erneut seine Position zu künstlicher Intelligenz klargestellt und dabei auf eine Kernfrage in der endlosen Diskussion um künstliche Intelligenzen beantwortet. Werden Roboter und künstliche Intelligenzen in Zukunft die Arbeit von Menschen ersetzen?
Über AI-Ethik statt über Zukunftsfantasien diskutieren
Microsoft-CEO Satya Nadella antwortet mit einem klaren Nein auf diese Frage. Menschen werden immer einen Job wollen, erklärt der gebürtige Inder, da es ihnen Würde verleihe. Ihm zufolge sollte sich die Diskussion allerdings um ein ganz anderes Thema drehen. Er steht dafür ein, dass AI-Technologie ethisch eingesetzt werden soll. Der Dialog im Jahr 2018 solle sich um das Thema Ethik handeln und darum, an welche Prinzipien sich Entwickler und Unternehmen halten sollten, die künstliche Intelligenzen entwickeln, „sodass die Entscheidungen, die wir treffen, uns nicht dazu führen, Systeme voreingenommene Systeme zu kreieren.“
Microsoft arbeitet laut einem Bericht des MIT auch daran, Tools zu entwickeln, die das Erkennen solcher Vorurteile erlaubt. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass künstliche Intelligenzen jene Vorurteile gegen Menschen und Volksgruppen nicht übernimmt, die deren Entwickler möglicherweise auch unterbewusst hegen.
Geschäftsmodell – „Stehen auf der richtigen Seite der Geschichte.“
Ebenfalls im Interview angesprochen wird Microsofts Geschäftsmodell im Vergleich zu anderen Konzernen. Microsoft-Chef Nadella ist überzeugt, dass Microsoft in dieser Hinsicht „auf der richtigen Seite der Geschichte“ steht.
„Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Erfolg unserer Kunden und wenn sie erfolgreich sind, werden sie uns bezahlen. Also, wird sind nicht eines von diesen Transaktions- oder Daten- oder Marktplatz-getriebenen Unternehmen.“
Der Microsoft-Chef bekennt sich damit einmal mehr zum eigenen Geschäftsmodell, das darauf basiert, den Kunden und vor allem Unternehmen Software und Dienste anzubieten, für die sie gerne bezahlen. Auf der anderen Seite stehen Geschäftsmodelle, die zwar dem Nutzer das Produkt kostenlos anbieten, dafür allerdings auch sämtliche Daten aus dieser Nutzung verwerten. Satya Nadella hat eine klare Auffassung davon, was in Zukunft als richtig bezeichnet wird. Auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen, sind harte und kritische Worte in Richtung jener Unternehmen, die andere Geschäftsmodelle verfolgen.
Also ich stehe den Bemerkungen eher kritisch gegenüber. Das hängt vielleicht daran, dass unter AI oft selbstoptimierende Systeme verkauft, deren Bewegungsrahmen durch den Programmierer/Designer festgelegt wird. Das hat aber mit echter AI nichts zu tun sondern gehört in den Bereich automatisierter Systeme.
Das betrifft insbesondere die von Microsoft verkauften AI Produkte.
Ich fürchte mich eher vor einer echten AI Implementierung.
Was ist denn deines Erachtens „echte“ AI und wo liegt die Grenze?
Die direkte Hersteller zu Anwender Kundenbeziehung gegen Bezahlung ist immer seriöser als Modelle mit indirekter Monetarisierung, bei denen der Anwender nicht Kunde sondern Teil des Produktes ist und bei denen Geld- und Datenflüsse sowie die eigentlichen Kunden und die der gefilterten Datenpräsentation zugrundeliegenden Interessen den meisten Anwendern nicht bekannt sind.
+1
Das, was er da sagt, glaub ich ihm sogar ausnahmsweise mal. Es klingt auf jeden Fall besonnener als manche Unternehmenschefs, die sich selbst als der Messias betrachten.
Ein gutes Statement von Herrn Nadella. Jetzt über Ethik im Hinblick auf KI / AI zu sprechen zeugt von Weitblick. Auch die Politik muss sich dem annehmen. Es ist schließlich auch ein wahnsinnig komplexes Thema.
Ich bin übrigens auch noch der Meinung – auch wenn ich damit altmodisch wirke – dass die aktuelle Währung eben das Geld, Scheinchen, Münzen, mit denen man sich im Gegenwert weitere Güter kaufen kann ist und eben nicht persönliche Daten.
Daher lehne ich persönlich auch solche Dienste wie die von Google ab. WhatsApp ist bereits Geschichte. Jetzt allerdings noch auf Facebook verzichten ist leider fast schon sozialer Selbstmord, da wir uns so auf bestimmte Plattformen versteift haben.
Was ist Facebook? O.o
Finde ich gut und auch richtig, was er da sagt. Das Ding ist halt, dass unsere Geiz-ist-geil-Gesellschafft, zumindest im Consumerbereich, lieber mit persönlichen Daten zahlt als mit Geld. Man möchte meinen Geld sei heiliger als die Persönlichkeit.