Qualcomm und Microsoft scheinen es mit Windows 10 ARM ernster zu meinen als bisher angenommen. Zumindest, wenn man den neuesten Informationen zum Thema glaubt. Demnach soll der Chip-Hersteller für Windows 10 ARM einen noch stärkeren Qualcomm Snapdragon 1000 entwickeln, welcher Anfang 2019 auf den Markt kommen soll.
Snapdragon 850 für Generation 2
Qualcomm setzt jedenfalls große Hoffnungen auf die Partnerschaft mit Microsoft und Windows 10 ARM. Der US-amerikanische Chip-Hersteller ist tatsächlich sehr bemüht, die Always Connected PCs mit eigenen Prozessoren auf dem Markt zu etablieren. Mit dem Qualcomm Snapdragon 850 soll noch in diesem Jahr ein Nachfolger zu den aktuell nur mit dem Snapdragon 835 ausgestatteten Geräten präsentiert werden. Beim Snapdragon 850 handelt es sich um eine speziell angepasste Version des Snapdragon 845, welche eigens für Windows 10 ARM entwickelt wurde. Die Besonderheit hierbei ist, dass der Prozessor Taktraten von fast 3 GHz unterstützen wird, um somit die Performance der Geräte erheblich zu steigern.
Snapdragon 1000 für Anfang 2019
Laut einem aktuellen Bericht von winfuture soll bereits Anfang 2019 der Nachfolger vorgestellt werden mit noch mehr Leistung für die ARM-basierten Windows 10-Geräte. Der Qualcomm Snapdragon 1000 werde bereits in verschiedenen Job-Portalen sowie in internen Dokumenten erwähnt, welche dem Blog vorliegen sollen. Mit dem Snapdragon 1000 will Qualcomm angeblich die Performance nochmals erheblich steigern, sodass man im Notebook- und Tablet-Segment sogar mit Intels mobilen Chips mithalten kann.
Snapdragon 1000 als Core Y-Konkurrenz
Echte Angaben zur Taktrate sowie zur Anzahl an Prozessorkernen gibt es bislang nicht. Fest steht allerdings, dass Qualcomm mit dem Snapdragon 1000 eine deutliche Leistungssteigerung plant. Für die dann bereits dritte Generation an Windows 10 ARM-Geräten innerhalb eines Jahres soll die Verlustleistung (TDP) des Prozessors auf 6,5 Watt angehoben werden. Damit befände sich der Prozessor von Qualcomm fast auf dem Niveau aktueller Intel Core-Prozessoren der Y-Serie, welche momentan eine maximale TDP von 7 Watt aufweisen.
Sollten die Informationen tatsächlich korrekt sein, ist davon auszugehen, dass es mit dem Qualcomm Snapdragon 1000 eine erste wirklich große Performance-Steigerung geben wird, welche sich wohl auch spürbar auf die Geschwindigkeit von Windows 10 ARM auswirken wird. Ob der neue SoC von Qualcomm allerdings auch ausreichend sein wird, um die Emulation von x86-Programmen auf ein solides Niveau zu bringen, darüber kann momentan nur spekuliert werden. Eine Erhöhung der TDP auf 6,5 Watt bedeutet allerdings eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Verlustleistung im Vergleich zum Snapdragon 835. Mit etwas besserer Kühlung sowie der höheren Effizienz, die vom Nachfolger stets erwartet wird, klingt die dritte Generation sehr vielversprechend. Die Geräte sollen damit aber weiterhin ohne aktive Kühlung auskommen.
ASUS Primus als Snapdragon 1000-Pionier
Wie auch bei der ersten Generation soll ASUS als erster Hersteller ins kalte Wasser springen. Der taiwanische Hersteller soll laut den Informationen bereits an einem ersten Gerät mit Snapdragon 1000-Chip arbeiten. Der Hersteller hofft die Plattform für das Gerät bis Herbst 2018 fertigzustellen, woraufhin nur noch die Hardware für den Laptop bzw. das Tablet entworfen werden muss. Es könnte somit einige Monate dauern bis das Gerät tatsächlich vorgestellt wird.
Unklar ist weiterhin, welchen Formfaktor der ASUS Primus besitzen wird. Nachdem ASUS mit dem NovaGo eher erfolglos in den Markt gestartet ist, ist schwer abzusehen, ob der Hersteller den Namen noch für eine zweite Generation nutzen will. Mit der zweiten und dritten Generation an Windows 10 ARM-Geräten scheint besonders Qualcomm sich ordentlich Mühe zu geben, im PC-Markt mit den eigenen Chips eine Rolle zu spielen.
Entsprechend sollte auch Microsoft sich so lange nicht von Windows 10 ARM distanzieren, wie Qualcomm und die Hersteller bereit sind, in die Plattform zu investieren. Diese scheinen nämlich tatsächlich sehr bemüht zu sein, die Plattform zu einer ernsthaften Alternative zu Intel-Hardware wachsen zu lassen.
via winfuture / Quelle: Job-Portal / Bild: Mario Pampel