Amazon testet bereits aktiv die Lieferung von Waren über Drohnen direkt vor die Haustür von Nutzern. Mit Amazon Key liefert der Onlinehändler ein Paket auf Wunsch sogar direkt in das Fahrzeug des Kunden, indem der Paketbote zum Öffnen des Kofferraums einen digitalen Einmal-Schlüssel bekommt.
Microsoft möchte das Konzept laut einem nun gewährten Patent offenbar noch etwas erweitern. Die Redmonder haben nämlich eine Technologie patentiert, welche die Lieferung von Paketen über eine Drohne in das Auto vorsieht. Die Besonderheit hierbei: Das Auto fährt während der Anlieferung.
Basierend auf verschiedene Faktoren zur Identifikation der Position kann ein solches unbemanntes Fluggerät eine Warenlieferung zum Kunden selbst dann durchführen, wenn dieser gerade unterwegs ist. Die Position des Fahrzeugs kann über GPS übermittelt oder auch basierend auf die Route errechnet werden. Das Fahrzeug kann daraufhin beispielsweise über die Nummernschildtafel von der Drohne erkannt werden.
Lieferung: Szenen wie im Action-Film
Die Anlieferung der Ware könnte glatt einer Product-Placement Szene aus einem Action-Film entstammen, wo James Bond eine Waffenlieferung per Amazon Prime, natürlich mittels eines nun in Deutschland illegalen Dash-Buttons bestellt, in seinem Aston Martin-Cabriolet bezieht.
So oder so ähnlich beschreibt nämlich Microsofts Patentantrag nämlich die Anlieferung der Ware per Drohne an ein fahrendes Auto. Die Drohne kann das Fahrzeug erkennen und daraufhin ihre Geschwindigkeit mit dem PKW synchronisieren. Über eine Öffnung im Dach wird dann das Paket an den Kunden geliefert.
Nachdem nicht alle Fahrzeuge über eine Dachöffnung verfügen, hat sich der Konzern aus Redmond auch eine andere Möglichkeit überlegt: Die Drohne könnte nämlich auch am Seitenfenster des Fahrzeugs vorbeifliegen, wo der Kunde dann während der Fahrt seine Hand aus dem Fenster streckt, um die Lieferung zu empfangen.
Dies soll allerdings natürlich nur geschehen, wenn gewisse Sicherheitsfaktoren im Straßenverkehr berücksichtigt werden und erfüllt sind. In manchen Fällen könnte die Lieferdrohne voraussetzen, dass das Fahrzeugs vom Autopiloten gesteuert wird oder den Fahrer auch zu einem Zwischenstopp auffordern, sodass die Lieferung in Sicherheit erfolgen kann.
Microsoft ist längst nicht das einzige Unternehmen, welches an innovativen Möglichkeiten forscht, wie Waren angeliefert werden können. Die Onlinehändler sind hier längst aktiv, wobei dennoch interessant ist, dass sich der Soft- und Hardware-Konzern aus Redmond mit solchen Szenarien beschäftigt. Ob es aber eine gute Sache ist, solche Technologien zu fördern…? Diese Frage müssen sich dann ohnehin die zuständigen Regulierungsbehörden stellen. Nachdem es viele Autofahrer trotz moderner Hilfsmittel wie Bluetooth und umfangreicher Infotainment-Systeme nicht schaffen, in ihren 100.000 Euro SUVs das Smartphone beim Telefonieren aus der Hand zu legen, dürfte es vielleicht keine gute Idee sein, diese Fahrer für eine Lieferung beide Hände aus dem Fenster strecken zu lassen. Wie könnten sie sonst telefonieren?
via neowin