Microsoft befindet sich kurz davor, Windows 10 Version 1903 fertigzustellen. In den offiziellen Changelogs für die letzten Insider-Builds sind die Einträge zu den bekannten Fehlern mittlerweile gestrichen worden.
Ein bekanntes Problem plagte jedoch die Windows Insider-Builds zu Version 1903 bis zum letzten Moment: Dabei konnten Games, die Anti-Cheat-Software verwenden, einen Bluescreen beim System auslösen. Hiervon betroffen war auch die Software BattleEye, welche von Fortnite verwendet wird. Laut Microsoft haben die meisten Spieleentwickler bereits Updates für ihre Software ausgerollt, welche die Änderungen des voraussichtlichen Windows 10 April 2019 Update respektiert. Die „meisten“ Games bedeutet auch, dass es nicht alle sind. Microsoft hat die Upgrade-Blockade für Insider schon einmal aufgehoben und rollt die vermeintlich stabile Version nun für die Tester aus.
Microsoft pocht auf Release
Obwohl also noch einige Spiele dazu führen könnten, dass Computer vollständig abstürzen und man scheint diesen Schritt nicht nur für Insider, sondern auch beim kommenden Release so durchziehen zu wollen. Das Problem ist hier, dass reguläre Nutzer weder über Entwicklungen des Insider-Programms informiert sind, noch die Bluescreen-Meldung verstehen können.
Der Release des Windows 10 April 2019 Update scheint mit den aktuellsten Fehlerbehebungen kurz bevorzustehen, obwohl es noch einen durchaus schwerwiegenden Fehler gibt. Am Ende wird die Schuld allerdings nicht auf die Spieleentwickler zurückfallen, sondern auf Microsoft.
Microsoft in der Zwickmühle
Dass die Anti-Cheat-Software nicht funktioniert, hängt allerdings mit einer Änderung in Windows 10 zusammen. Vermutlich trieb diese Software ihren Unfug im Windows-Kernel, wie das solche Programme üblicherweise gerne tun. Durch den Entzug verschiedener Rechte dürfte Windows 10 insgesamt etwas besser und schneller werden. Microsoft dürfte also großes Interesse daran haben, das Update mit den Änderungen schnell für Nutzer bereitzustellen.
Auf der anderen Seite hatten Entwickler seit dem ersten Release des Oktober 2018 Updates gerade mal ein halbes Jahr Zeit, um sich die Insider-Änderungen anzusehen und ihre Software entsprechend anzupassen. Die Hersteller von Anti-Cheat-Software können hier gut argumentieren, dass Microsoft ihnen hierfür schlichtweg zu wenig Zeit gelassen hat.
Im Endeffekt wird aber wieder Windows 10 für die Bluescreens Schuld sein und das April 2019 Update wird sich so recht schnell einen schlechten Ruf bei Medien und Nutzern machen. Dieser erneute Image-Schaden für Windows 10 kann nicht im Interesse von Microsoft sein. Deshalb sollte man sich unter Umständen darum bemühen, den Entwicklern unter die Arme zu greifen und den Release erst dann in Angriff zu nehmen, wenn kein Nutzer mehr Gefahr läuft, einen Bluescreen zu sehen.
Quelle: howtogeek