Microsoft hat heute die Build 2019 Entwicklerkonferenz in Seattle abgehalten. Im Zuge der Konferenz wurden einige durchaus große Ankündigungen gemacht, darunter Neuerungen für Windows 10 und den Microsoft Chromium Edge.
Windows 10 Terminal
Einerseits neu sein, wird die Windows 10 Terminal-App. Microsoft hat im Zuge der Entwicklerkonferenz eine neue Anwendung vorgestellt, welche man als Windows Terminal bezeichnet. Das neue Kommandozeilen-Werkzeug soll moderne Funktionen mit den Stärken von CMD, PowerShell und dem Subsystem für Linux zusammenfassen.
Neu ist einerseits ein verbessertes Interface, Design sowie die Unterstützung für hardwarebeschleunigtes Text-Rendering. Dank verfügbarer Themes werden Nutzer auch in der Lage sein, das Design nach eigenen Wünschen zu personalisieren.
Das Windows Terminal wird ab Juni dieses Jahres in Windows 10 enthalten sein.
Microsoft Edge
Der Microsoft Edge-Browser war im Zuge der heutigen, ersten Keynote auf der Build 2019 ein zentrales Thema, welches für Endkunden interessant ist. Microsoft hat sich klar zum neuen Chromium-basierten Browser bekannt und will sich bei der Gestaltung vorrangig auf die Privatsphäre konzentrieren. Sämtliche Neuigkeiten haben wir besonders ausführlich für euch in diesem Artikel zusammengefasst:
> Die Zukunft von Microsoft Edge
Edge Collections
Die Collections in Microsoft Edge sind Sammlungen von Links, Bildern und anderen Inhalten aus dem Web. Sie sollen Recherche vereinfachen und erlauben das Speichern von interessanten Inhalten für später.
Mehr Privatsphäre
Microsoft wird verschiedene Werkzeuge in den Edge-Browser implementieren, um für mehr Privatsphäre zu sorgen. Dabei wird der Browser über einen integrierten Tracking-Blocker verfügen, dessen Aktivitätsgrad vom Nutzer selbst angepasst werden kann.
Integrierter Internet Explorer
Für Unternehmen wird Microsoft in den neuen Edge-Browser einen integrierten Internet Explorer-Modus zur Verfügung stellen. Dabei werden Unternehmenskunden ihre internen Webseiten direkt im Chromium Edge als Internet Explorer darstellen können.
Edge für macOS
Microsoft hat auch erste Bilder vom Microsoft Chromium Edge für macOS vorgezeigt. Es wurde lediglich kurz gezeigt, wie der Browser unter macOS Mojave gestartet wird und rein vom Interface scheint dieser sich nicht allzu sehr von der Windows-Version zu unterscheiden.
Wann der Browser allerdings kommen wird, ist nicht bekannt. Microsoft scheint jedenfalls auf Hochtouren daran zu arbeiten und ein erster Release für Insider kann somit in den nächsten Tagen, höchstens Wochen, erwartet werden.
Cortana
Nicht zu glauben, aber auch Cortana war ein absolutes Highlight der diesjährigen Build-Konferenz. Microsoft zeigte die neue Conversational AI für Cortana, an der man derzeit arbeitet.
Die digitale Assistentin wird dabei die natürliche Sprache wesentlich besser verstehen können. Sie wird dem Kontext einer normalen Unterhaltung sinngemäß folgen können und auch mehrere Befehle in einem Satz verarbeiten können. Die Technologie ist dabei nicht nur allein für Cortana gedacht, sondern wird auch in das Bot Framework integriert sein. Somit können Entwickler diese Funktionen auch in eigene Anwendungen integrieren.
Insgesamt macht Cortana in der heutige gezeigten Video-Demo im Vergleich zum Status Quo einen enormen Schritt nach vorne. Wie lange es jedoch dauern wird bis Cortana diese Funktionen tatsächlich bekommt und ob diese international verfügbar sein werden, ist nicht bekannt.
Fluid Framework
Microsoft will das Internet produktiver machen. Das zeigen nicht nur die Neuerungen im neuen Microsoft Chromium Edge, sondern davon zeugt auch das heute angekündigte Fluid Framework.
Das Fluid Framework kann von Entwicklern verwendet werden, um ihre Web-Dienste besser miteinander zu verknüpfen. Als ein Beispiel für die Verwendung dieser Technologie nennt Microsoft die Echtzeit-Kollaboration in Office-Online. Die Echtzeit-Zusammenarbeit soll dank des Fluid Framework wesentlich schneller vonstattengehen als in allen anderen Web-Apps, was das Unternehmen auch direkt mit Microsoft Teams und der Echtzeit-Bearbeitung einer Tabelle direkt im Chat demonstrierte.
Microsoft legt auf der Build 2019 einen sehr großen Wert auf das Web, was angesichts der eigenen Arbeit an einem neuen Browser kaum verwunderlich ist. Es scheint jedoch ausnahmsweise so, als hätte diese Plattform im Gegensatz zu UWP und anderen Technologien durchaus die Chance, Erfolg zu haben.
Visual Studio Online
Microsoft hat heute im Zuge der Build 2019 Entwicklerkonferenz offiziell angekündigt, dass man Visual Studio Online zurückbringt. Es handelt sich hierbei jedoch um ein gänzlich anderes, neues Produkt.
Einige Entwickler werden sich erinnern, dass Visual Studio Online einst die Kollaborationswerkzeuge von Microsoft waren. Diese wurden später in Visual Studio Team Services und dann in Azure DevOps Services umbenannt.
Visual Studio Online ist im Jahr 2019 eine Web-basierte Entwicklungsumgebung, welche als Companion zu Visual Studio und Visual Studio Code dienen soll. Die Online-IDE soll es Entwicklern erlauben, von überall aus zu arbeiten und unterwegs, schnell Änderungen am eigenen Code vorzunehmen ohne Zugriff zu haben auf ihre gewohnte Entwicklungsumgebung.
Visual Studio Online wird derzeit in einer privaten Vorschau getestet. Microsoft hat nicht bekanntgegeben, wann der Dienst endgültig starten wird.
Was war euer Highlight der Build 2019?