Microsoft arbeitet bereits seit mehreren Jahren an Windows Core OS, dem Kern für ein modernes, modulares und in hohem Grad anpassungsfähiges System. HoloLens 2 und Surface Hub 2X sollen damit ausgeliefert werden, aber auch eine Version von Windows ist damit in Planung.
Windows Lite, wie das System in Medien genannt wird, soll ein sehr modernes, schlankes und wesentlich effizienteres Windows-System werden. Mit der Basis von Windows Core OS und einem veränderten, vereinfachten Interface soll das System mit Googles Chrome OS konkurrieren. Lite ist dabei nur jene Bezeichnung, die wir Medien zur Veranschaulichung verwenden. Intern heißt das Produkt Project Santorini und es ist sehr wahrscheinlich, dass Windows gar nicht im Namen stecken wird.
Dass Windows allerdings sehr wohl drin stecken wird, darauf deuten nun neue Hinweise des Twitter-Nutzers WalkingCat. Die Implementierung der Windows Sandbox in Windows 10 1903 könnte nur ein erster Schritt in die Richtung eines Windows Lite gewesen sein. Wie es nämlich aussieht, wird Windows Core OS einige Komponenten enthalten, welche Kompatibilität zu Win32-Programmen herstellen werden. Die StateSeparation in Windows Core OS ist ein ähnliches Feature wie UWF unter Windows 10 IoT. Dabei werden Schreib-Operationen von Programmen (z. B.: Installationen, gespeicherte Daten, usw.) auf ein virtuelles Laufwerk zwischengespeichert. Das soll eben vermeiden, dass dauerhafte Änderungen im System entstehen und es verlangsamen.
Eine Kompatibilität mit Win32-Programmen wäre also in Windows Lite durchaus denkbar, wenngleich man die Speicherung der Daten auslagern will. Die Funktionalität würde entsprechend der Windows Sandbox von 1903 ähneln, welche ja viele Ressourcen mit dem Kern-System teilt.
Ich habe da starke Zweifel, zumindest wäre ich äußerst positiv überrascht, dass sie eine solche Mega-Aufgabe erfolgreich, fehlerlos und vor allem auch noch halbwegs zeitgerecht stemmen können. Windows ist in Jahrzehnten mit anfänglich doch eher harmloser Konkurrenz langsam gewachsen! So etwas klappt nicht im Zeitraffer und vor allem müßte es dann auch noch schnell und massenhaft von der Userschaft angenommen werden.
Das alles ist nur noch verzweifeltes illusionäres Wunschdenken als allerletzter Ausweg.
Derartiges sieht nicht nach dem bisherigen Microsoft aus.
– Vielleicht hätten sie das besser in weniger mit allem Bisherigen involvierte Hände auslagern sollen. –
Die Masse der User hat sich (bzw. wurde) in den letzten Jahren massiv verändert und der noch hohe Windows-Marktanteil ist nur noch Ausdruck von noch mangelnden echten und alltagstauglichen Alternativen und auch hardwarebedingter Wechselträgheit.
Ein in diesen Geschäftsbereich plötzlich neu in den Markt eintretender Konkurrent mit einem für Consumer attraktiven und geradezu auf sie zugeschnittenen Angebot würde da ordentlich aufräumen und den Markt als Game-Changer zumindest teilweise auf den Kopf stellen.
Von Googles ChromeOS und vor allem deren zukünftigem desktoptauglichen OS hört man noch verdächtig wenig. Ich befürchte, dass da eine knappe Tausendschaft an Top-Programmierern bereits klammheimlich am Werk ist und dass dann, begleitet von einem riesigen und fies-aggressiven Werbe-Tamtam eine Bombe platzen könnte.
So etwas könnte dann die bereits aufgestaute Lawine quasi schon vorprogrammiert auslösen.
Auch deshalb werden dem neuen Edge schon vorsorglich Steine in den Weg gelegt… um den Bestand des Chrome-Browsers auf Windows trotz „ach so toller“ neuer Chromium-Basis weiterhin möglichst zu sichern, um dann von dort aus eine Front aufbauen und User ganz zu Google ziehen zu können…
Ich bin mir da auch nicht sicher, ob man in Redmond nach dem WP-Versagen zumindest jetzt voll in der Realität angekommen ist.
Zum Glück gibt’s da aber noch die diversen Business- und Spezialbereiche. 😉
– neuer Kernel
– wird nicht only UWP based sein, sondern auch doch win32 unterstützen.
– alle Programme werden auf einem virtuellen Laufwerk installiert, um das System sauber zu halten
– System Partition könnte theoretisch readonly werden
Das klingt super.
Klingt wahrlich super!
…zumindest theoretisch, aber gut Gemeintes muss auch noch gut gemacht und von den Usern dann überhaupt wahrgenommen und goutiert werden.
Das alles klingt mir viel zu schön, um in einem überschaubaren Zeitrahmen wirklich wahr werden und dann auch noch ohne allzu holprigen Start nahtlos in den Markt einfließen zu können.