Microsoft hat in der vergangenen Woche die PowerToys als Open Source-Projekt veröffentlicht. In zahlreichen Artikeln wird die Veröffentlichung als große Sache angepriesen und es wurde ein gewisser Hype rund um die Software kreiert.
Die PowerToys waren zu Windows 95- und XP-Zeiten eine von Microsoft veröffentlichte Suite an Werkzeugen, womit sich verschiedene Elemente der Shell modifizieren ließen. Im Grunde konnten die PowerToys einige Funktionen aktivieren, die das Shell-Team bei Microsoft entwickelt, aber nicht final in das System implementiert hatte. Die PowerToys waren erst intern genutzte Tools zum Testen, wurden aber dann für die Tech-Community veröffentlicht und fanden dort große Beliebtheit.
Besonders das TweakUI-Programm bot viele Möglichkeiten zur Modifikation und Microsoft brauche Jahre, um diese in zukünftigen Versionen von Windows einzubauen. Die nun veröffentlichten PowerToys bieten allerdings heutzutage praktisch keinerlei Funktionen und sind nicht ansatzweise so praktisch, wie sie das damals waren.
PowerToys können vieles nicht
Die PowerToys heute sind im Grunde nicht mehr als eine nostalgische Sammlung kaum nutzbarer Werkzeuge. Das ist so, als würde man das Dreirad aus der Kindheit neben den eigenen Skoda Octavia stellen. Nostalgie pur, aber ich weiß, womit ihr die 8 Kilometer zur Arbeit definitiv nicht fahren wollt. Wenn Microsoft einen heutigen Release der PowerToys freigeben würde, sollten diese die vielen versteckten Funktionen in Windows 10 aktivieren können, die Microsoft für das A/B-Testen gelegentlich für eine ausgewählte Nutzergruppe freigibt. Der oben gezeigte Screenshot zeigt die abgedockte Suche in Windows 10, die sich per Registry-Tweak aktivieren lässt.
Das können die alten Toys aus Windows 95-Zeiten jedoch nicht. Stattdessen gibt es aktuell nur ein Widget zum Maximieren auf einen neuen Desktop und einen Shortcut-Guide, der euch wichtige Tastenbefehle in Windows 10 anzeigt. Mehr können die PowerToys nicht.
via AskWoody
Du bedenkst leider 2 Sachen nicht, zum einen ist das momentan nur die erste Version, es sollen also noch weitere Features folgen. Durch den OpenSource-Ansatz kann da letztlich auch jeder interessierte Nutzer mithelfen die Sammlung auszuweiten.
Der andere Punkt ist der Zweck der Tools. Wie der Name schon andeutet, das ist eine Sammlung hauptsächlich für Power-User, also eine Nischengruppe von Anwendern. Für die ist aber z.B. die Möglichkeit der direkten Maximierung auf einem anderen Bildschirm durchaus praktisch. Insbesondere wenn man ein Notebook verwendet und häufiger sich an Bildschirme andockt, dann kann man direkt die gewünschten Apps auf die anderen Bildschirme maximiert schicken, wie die Entwicklungsumgebung, etc.
Die Tools sind also absolut berechtigt, man muss bloß den anvisierten eher eingeschränkten Nutzerkreiz berücksichtigen, aber das betrifft ja jede App oder Tool-Sammlung.
Das ja, aber welcher Poweruser braucht ganz ehrlich die Tastenbefehle? Und das ist EINES von ZWEI Features, welche die Toys derzeit bieten. 50% der Funktionalität können Millionen andere Programme besser.