Seit gestern geht das Gerücht um, Apple würde einen neuen Safari-Browser für Windows 10 planen. Anstatt diesen von Grund auf neu zu entwickeln, würde der Konzern allerdings auf Chromium setzen.
Die Meldung ist allerdings falsch. Das Gerücht hatte ein russischer Blog in die Welt gesetzt, von wo aus die Meldung weltweit schnell die Runde machte. Zahlreiche Blogs haben die Meldung leider unreflektiert übernommen und ihren Teil der Recherche nicht wirklich ernstgenommen.
Was haben wir denn da?
Das gesamte Gerücht basiert auf einem angeblichen Screenshot aus dem Chromium-Gerrit, wo ein Apple-Mitarbeiter mit der Adresse arnoldbarber[at]apple.com das Chromium-Team damit beauftragt hat, das ITP-Feature zu aktivieren. Hierbei handelt es sich um die Intelligent Tracking Prevention, ein wichtiges Privatsphäre-Feature des Apple-Browsers. Daneben ist ein Screenshot angehängt namens „safari-on-chromium-alpha.png“.
Wo das Gerücht auseinanderfällt
Nach sehr kurzer Recherche ist es allerdings nicht sehr schwer, das Gerücht auseinanderzunehmen. Die Bug-Nummer lautet 483593 und dieser Bug ist als privat markiert, sodass wir darauf keinen Zugriff haben. Die Bugs sind bei Chromium allerdings aufsteigend nummeriert, sodass wir einfach nach sehen können, was uns 483594 offenbart, sprich der nächste Bug in der Liste. Dieser ist öffentlich und stammt von 2015.
Aber unabhängig davon hat ein Apple WebKit-Ingenieur bereits auf Twitter dementiert, dass ein Chromium-basierter Safari-Browser in Arbeit ist. Entsprechend kann man die Sache abhaken.
Safari für Windows 10
Ursprünglich besagte die Meldung, Apple würde einen Safari-Browser auf Chromium-Basis bauen, um diesen unter Windows 10 anbieten zu können. Safari gab es einst für Windows, allerdings wurde der Browser seit 2012 nicht mehr weiterentwickelt und eingestellt.
Nachdem Microsoft mit dem eigenen Edge auf Chromium setzt, soll denkbar sein, dass auch Apple einen solchen Schritt wagt. Bei Apple denkt man allerdings anders. Chromium sieht man dort als ein Werkzeug von Google und dieses wird man nicht unterstützen.