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Coronakrise: Die zweite Chance für Skype?

Die Coronakrise entwickelt sich für Microsoft zu einer enormen Chance. Die Nutzung von Xbox Live, Microsofts Cloud Diensten, Microsoft-Teams und auch Skype ist enorm gestiegen.

Vor gut zwei Jahren stellte ich in einem kritischen Artikel zu Skype die Frage, ob noch irgendjemand den Dienst verwendet. Damals war das eine sehr berechtigte Frage. 2016 hatte Microsoft von 300 Millionen aktiven Skype-Nutzern berichtet. Neue Zahlen gab es nicht. Bis heute. In meinem Artikel von 2018 stellte ich fest, dass Skype seitdem aus der Liste der beliebtesten 500 Seiten des Internets geflogen war. Von Platz 250 im Juli 2017 legte skype.com eine beachtliche Talfahrt hin.

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Wiederauferstehung von Skype?

Die Coronakrise ist allerdings ein mächtiges Marketing-Instrument für eine Reihe von Microsoft-Diensten und auch Skype hat enorm profitiert. In den letzten 90 Tagen haben sich die Suchanfragen für Skype mehr als verfünffacht. In Deutschland stiegen die Suchanfragen auf Google sogar um mehr als das Zehnfache.

Der Grund ist ganz einfach: Sehr viele Menschen verbringen viel Zeit zuhause. Da greift man im Regelfall auf größere Geräte zurück und verwendet nicht hauptsächlich das Smartphone. Am PC führt kaum ein Weg an Skype vorbei, ist die App unter Windows 10 zudem auch vorinstalliert. Ähnliches gilt allerdings auch für Tablets: WhatsApp, Viber und Co. sind am iPad oder am Android-Tablet nicht direkt verfügbar und bieten in den Client-Apps keine Videotelefonie. Nachdem Skype im Gegensatz zu Telegram auch ohne Account im Browser verwendet werden kann, gibt es so eine schnelle Möglichkeit, weiter mit Freunden und Familie im Kontakt zu bleiben.

Aber nicht nur im privaten Umfeld erfreut sich Skype immer größerer Beliebtheit. Der Dienst von Microsoft bekommt nämlich auch in der Öffentlichkeit momentan pausenlos Gratis-Werbung. Aufgrund der Coronakrise können Interview-Gäste nicht ins Studie eingeladen werden, sondern werden per Skype mit dem Moderator verbunden. Dabei wird in vielen Interviews nicht nur der Name der Software gerne erwähnt, sondern auch das Logo am Bildschirmrand angezeigt.

Skype: Erstmals neue Nutzerzahlen nach 4 Jahren

Daher verwundert auch nicht, dass sich Microsoft erstmals wieder traut, neue Nutzerzahlen zu veröffentlichen. Seit dem Jahr 2016 tat man dies schließlich nicht.

Heute zählt der Dienst laut Microsoft stolze 40 Millionen täglich aktive Nutzer. Dies stelle laut dem Konzern eine 70 prozentige Steigerung dar. Die Nutzungszeit auf Skype soll ebenfalls um 220 Prozent gestiegen sein.

Für den Messenger stellt dies eine enorme Chance dar. Ob Microsoft diese Chance allerdings nutzen wird, bleibt fraglich. Denn in dem neu angekündigten Microsoft 365 Abonnement spielt Skype weiterhin eine Nebenrolle. Stattdessen kommt Microsoft Teams für Endkunden, das eine Integration von Produktivitätstools  sowie des Gruppenchats ermöglicht. Wer allerdings nicht Microsoft 365 hat, bekommt keinen Zugriff auf das neue Microsoft Teams.

Wer also zur Organisation der Familie momentan auf Facebook, WhatsApp oder andere Dienste setzt, wird alle Nutzer von einem bezahlten Abo überzeugen müssen. Das funktioniert in der Realität nur schwer.


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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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