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Govee Flow Pro Review: Ambilight Klon für wenig Geld

Philips hat mit seinen Ambilight-Fernsehern für viele Anwender eine neue Dimension beim klassischen Fernsehen geschaffen. Die Fernseher des Herstellers liefern nämlich eine Erweiterung des Bildes in Form eines Lichtspektakels, welches über kleine LEDs an der Rückseite auf die Wand dahinter projiziert wird. Viele Benutzer finden, dass dies die Immersion erhöht, wenn eben der Inhalt des TV-Geräts auch als kleines Farbenspiel auf der Wand dahinter zu sehen ist.

Ich persönlich war nie ein Fan davon, wenn abgesehen vom Fernseher noch eine weitere Lichtquelle den Raum beleuchtet, selbst wenn diese nur die Wand dahinter direkt anleuchtet. Der Hersteller Govee baut Ambilight-Kits in verschiedenen Formen zum Nachrüsten. Anfangs als klebende LED-Streifen bereitgestellt, gibt es neuerdings auch Lightbars, die auf verschiedene Arten und auch ohne Kleben installiert werden können.

Mittlerweile gibt es mehrere Anbieter zum Nachrüsten von Ambilight beim Fernseher, wobei auch Philips mit seinen smarten Hue-Lichtern einige Optionen im Angebot hat. Zur Synchronisation mit dem Inhalt des Fernsehers ist jedoch die teure Philips Hue Play Box notwendig, durch die das HDMI-Signal passieren muss. Das ist allerdings mit verschlüsselten oder DRM-geschützten Medien nicht möglich, also könnt ihr damit den Ambilight-Genuss mit Netflix, YouTube und Co. vergessen.

Govee Flow Pro Light Bar Review: Unboxing und Montage

Anders soll es mit der Govee Flow Pro sein, denn diese nutzt zur Synchronisation der Lichter mit dem Bild keine teure HDMI-Box, sondern schlichtweg eine einfache Kamera. Diese wird bei unserem Modell mitgeliefert, genauso wie die beiden 27 Zentimeter langen Lightbars und auch dazugehörige Ständer sind mit dabei in der Box.

Es sind zwei Arten an Ständern dabei, sodass die Anwender selbst wählen können, ob sie horizontal oder vertikal angebracht werden sollen. Die bereits befestigten 3M-Klebeflächen erlauben die Montage am Fernseher oder auch am TV-Schrank, wenn beispielsweise hinter flachen, wand-montierten Fernsehern kein Platz ist oder man schlichtweg keinen Klebestreifen auf die Rückseite des teuren Fernsehers anbringen möchte.

Die Kamera kann wahlweise an der Oberseite oder an der Unterseite des Fernsehers montiert werden. Persönlich finde ich die Montage der Kamera nicht schön und insbesondere bei modernen Fernsehern mit schlanken Rahmen sind sie in beiden Fällen einfach nicht gut aus. In meinem Fall hatte ich beim alten Plasma-TV von Panasonic noch Glück, denn sie passt bei uns ideal unten hin und ist so aus der Ferne absolut nicht bemerkbar. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie gerne oben sehen würde, denn ich bin doch der Meinung, dass die Kamera oben rein visuell etwas störend ist.

Die Montage mit den 3M-Klebeflächen gestaltet sich übrigens sagenhaft einfach. Man reißt die Schutzfolie herunter, klebt den Ständer an die gewünschte Stelle und klammert die Lightbar fest. Anschließend wird die Kamera über das USB-Kabel und auch die Lightbars mit dem Controller verbunden, welcher auch für die Stromversorgung und die Bluetooth-Konnektivität sorgt.

Govee Flow Pro Review: App und Steuerung

Govee bietet eine eigene App zur Steuerung der Lightbars. Die Verbindung erfolgt dabei zuerst über Bluetooth und anschließend verbindet sich der kleine Controller mit dem WLAN-Netzwerk im Haushalt. Zur Herstellung der Verbindung wird allerdings ein Govee-Account benötigt, wo ich bei aller Ehrlichkeit kein Fan bin davon. Geräte wie diese sollten eine gute Anbindung zu anderen Home Hubs und Assistenten bieten, anstatt zu versuchen, direkt ein eigenes Ökosystem aufzubauen. Leider tut Govee dies nicht. Apple Homekit wird nicht unterstützt, genauso wenig wie Z-Wave oder Zigbee. Über den Google Assistant sowie Alexa lassen sie sich immerhin schon steuern.

Die App ist brauchbar, aber lange nicht Weltklasse. Die Reaktionszeiten einiger App-Elemente sind etwas lahm, die Bedienung ist etwas umständlich und nicht selten unlogisch. Um manuell für die einzelnen Leuchtstreifen die Farbe festzulegen, braucht es unheimlich viele Klicks. Die vorprogrammierten Szenen sind derweil in Ordnung, aber nur mäßig erweiterbar.

Govee Flow Pro Review: Ambiente

Im Regelfall benutze ich den Kerzenlicht- oder Regenbogen-Effekt, welcher insbesondere Abends auch einen großen Raum ausreichend ausleuchtet, sodass man selbst bei ausgeschaltetem Fernseher nicht gegen die Tischkante tritt oder über die Katze stolpert. Gleichzeitig muss man weder das große Wohnzimmer-Licht einschalten, noch sich auf das Fernsehbild verlassen, um im Dunkeln zu navigieren.

Der Vorteil solcher Beleuchtung ist natürlich nicht das Licht alleine, sondern auch der Effekt auf unsere Augen. Der Monitor oder der Fernseher als einzige, sehr helle Lichtquelle kann zu einer schnelleren Ermüdung der Augen führen, insbesondere, wenn man im Dunkeln arbeitet. Die Govee Flow Pro schaffen durch das indirekte Licht Abhilfe, indem das adaptive Licht die Immersion erweitert.

Neu ist diese Erkenntnis nicht, allerdings bislang stets mit teuren Investitionen verbunden gewesen. Mit diesen Lichtern schafft man diesen Effekt für deutlich weniger Geld. Die Helligkeit von nur 400 Nits der Govee Flow Pro ist durch ihre Größe limitiert, allerdings erzielen auch sie den gewünschten Effekt der Immersion, insbesondere im Dunkeln. Enttäuschend ist nur, dass die Farbreproduktion nicht immer sehr präzise ist und die Lightbars nur eine Farbe pro Licht darstellen, obwohl sie im Szenen-Modus auch problemlos mehrere Farben darstellen könnten. Das kann die Immersion stören.G

Govee Flow Pro: Daten?

Die Implementierungen in Form von Hue oder Ambilight benötigen keine Kamera, um zu funktionieren. Während das bei Preis und/oder Funktionalität zweifellos Nachteile haben kann, ist der große Vorteil offensichtlich: Es wird keine Kamera samt Mikrofon im privaten Wohnzimmer aufgestellt.

Der Hersteller sagt, dass man keine Nutzerdaten sammelt. Den einzigen Upload dieses Geräts konnten wir während der Kalibrierung feststellen. Ansonsten telefonierte unsere Testeinheit nicht nachhause. Selbstverständlich wäre es aus Datenschutzgründen zwar besser, keine Kamera aufstellen zu müssen und rein ästhetisch ist es natürlich auch nicht unproblematisch.

Wer jedoch Ambilight-Funktionalität für wenig Geld möchte, wird fast nicht um die Govee Flow Pro herumkommen.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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