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WhatsApp für Windows ersetzt native App wieder durch eine Web-App

Die enge Partnerschaft zwischen Meta und Microsoft lieferte für Windows-Nutzer in der Vergangenheit immer wieder bemühte Ergebnisse ab im Zusammenhang mit Apps für die Dienste des Facebook-Konzerns. Egal, ob Metro, UWP oder gar Experimente wie Project Islandwood, Meta war in der Vergangenheit immer wieder bereit, Microsofts Ideen für seine Plattform auch technisch in seinen Anwendungen mitzuverfolgen.

So zog auch WhatsApp schon 2022 mit seiner eigenen Anwendung mit und veröffentlichte WhatsApp Web damals noch als native UWP-App im Microsoft Store. Zuvor war die Anwendung lange als Electron-App verfügbar. Die Umstellung machte sich sofort bemerkbar: Die native und sehr schön entwickelte Anwendung bot eine bessere Stabilität, deutlich schnellere Startzeiten und war sparsamer im Umgang mit Systemressourcen. Zudem passte sich die Anwendung auch dem modernen Design von Windows 11 an, was auch rein visuell ein großer Unterschied zur Web-App war.

Diese positiven Verbesserungen der letzten Jahre werden mit der neuesten Beta-Version 2.2469.0.0 wieder rückgängig gemacht: WhatsApp setzt ab sofort wieder auf eine Progressive Web App (PWA), basierend auf WebView2. Dies ist beim ersten Start der App sofort ersichtlich, folgt das Design doch nicht mehr den Prinzipien von Windows 11, sondern vielmehr Android. Die App startet dafür wieder vergleichsweise langsam, muss Interface-Elemente stets neu laden und taucht mit entsprechend erhöhtem RAM-Verbrauch auch im Task Manager auf samt vielen, typischen WebView-Prozessen.

Weshalb der Schritt gerade jetzt kommt, ist allerdings unklar: Ein logisches Upgrade für die App wäre eine Umstellung auf die moderne FluentUI-Oberfläche WinUI 3. Stattdessen geht die Reise zurück auf ein Pseudo-Fenster mit eingebettetem Web-Browser. Dies vereinfacht zwar die Entwicklung und zukünftige Updates für den Konzern, enttäuscht allerdings Fans des nativen Designs von Windows 11.

Selbstverständlich ist Meta nicht das erste Unternehmen, welches seine native Windows-App einstellt oder wenigstens durch eine Web-App ersetzt. Microsoft geht diesen unerfreulichen Weg selbst auf seiner eigenen Plattform vor, wurde beispielsweise erst Ende 2024 die exzellente und sehr simple Mail-UWP durch die Outlook.com-Webseite ersetzt. Netflix hat ebenfalls seine native UWP-App samt Offline-Funktionalität ebenfalls durch eine Webseite ersetzt.

Die Rückkehr zur Web-Technologie ist aus Sicht des Konzerns vermutlich wirtschaftlich und technisch nachvollziehbar. Für Windows-Nutzer allerdings bedeutet sie weniger Integration ins System, weniger Performance und mehr Ressourcenverbrauch. Dafür allerdings dürfte die Web-App mehr native Funktionen der App unterstützen als die bisherige UWP-App.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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