Im Zuge der eigenen E3-Konferenz hat Microsoft 41 neue Games für Xbox One und Windows 10 angekündigt, davon zahlreiche wirklich sehr interessante Titel von unabhängigen Entwicklern. Dank des ID@Xbox-Programms haben diese Indie-Entwickler die Möglichkeit, ihre Kreationen auf die Xbox One und in den Windows Store zu bringen zu Millionen von potenziellen Käufern.
Während Xbox-Chef Phil Spencer trotz der Anschuldigungen seitens Sony, die eigenen Minecraft-Spieler nicht schützen zu können, sichtlich um Versöhnung bemüht ist, fährt Sony einen ganz anderen Kurs. In einem Interview zur E3 2017-Pressekonferenz stichelte der PlayStation Marketing-Chef erneut gegen Microsoft und stößt damit auch unzähligen Indie-Entwicklern vor den Kopf, indem er im Rahmen einer Interviews ihre Arbeit im Prinzip als weniger relevant bezeichnete als sie es in den Jahren 2013 oder 2014 war:
„Was wir gelernt haben, ist, dass diese Kollagen von 10 Indie-Games in der Minute einfach bedeutungslos sind. […] Es gab eine Zeit und einen Ort darüber zu reden und zwar während der Anfangsphase der PlayStation 4, um Statements zu machen. Es ging darum Aussagen zu machen, dass wir es wirklich ernst gemeint haben mit Indies… Es war gut darüber geredet zu haben im Jahr 2013, 2014. Sie sind heute weniger relevant.“ – Sony Marketing-Chef Jim Ryan
Sonys Seitenhieb gegen Microsoft können auch wir nachvollziehen. Es ist eine harte Konkurrenzsituation und auch Microsoft feiert einen Verkaufsrekord der Surface-Reihe gerne mal mit einer Stichelei gegen Apple.
Womit sich Jim Ryan allerdings absolut keine Freunde macht, ist mit der Aussage über Indie-Games. Sie sind heute weniger relevant? Erneut schadet diese Aussage eher Sony als Microsoft.
Passenderweise hat Microsofts ID@Xbox-Chef Chris Charla per Twitter geantwortet, dass das Indie-Games heute relevanter sind als je zuvor.
Update (22 Juni 2017):
Im Anschluss an unsere Berichterstattung wandte sich Sonys Pressesprecher, Guido Alt, an uns und suchte das Gespräch, um etwaige Missverständnisse hinsichtlich der oben zitierten Aussage auszuräumen. Seine Sichtweise schilderte er dabei wie folgt.
„Sowohl Frage als auch Antwort bezogen sich ausschließlich auf die Anwesenheit bzw. Sinnhaftigkeit von Indie-Games in der diesjährigen Pressekonferenz. Jim Ryan hat hier lediglich gesagt, dass es für die Zuschauer keinen Sinn macht, eine große Anzahl an Games in einem kurzen Zeitraum zu zeigen, was angesichts der Titelfülle einer Pressekonferenz durchaus nachvollziehbar ist. Zu keinem Zeitpunkt wurde von ihm behauptet, dass Indie-Games für die Platform nicht relevant oder Playstation es mit diesem Genre nicht ernst gemeint hätte. […]“
Im Sinne der Transparenz und damit sich jeder eine eigene Meinung über Jim Ryans Aussage bilden kann, folgt der vollständige Auszug aus dem vorgenannten Interview in nicht übersetzter Fassung:
And one of the things you didn’t really show were indie games. You didn’t really show any last year, either. Now clearly indie games are coming to PS4 all the time. So why aren’t you showing them anymore?
One of the things we have realised is that these video collages of ten indie games shown in a minute, is almost meaningless. Nobody can really learn anything about the games in that sort of time. It is almost viewed as wasted time.
There was a time and a place, in the early stages of the life of PS4, to make statements. It was more about making a statement that we are serious about the indies, and that we are doing this and that with the indies. No Man’s Sky and so on and so forth, which broke out from that and carved its own niche. You know, right now, we have tonnes of indie content on the platform. And the fact that we elected, along with many other things such as Gran Turismo and PlayLink, not to give it its own spot on the stage this week, in no way means it is not important, or it is not there, or we don’t worry about it. It was just good to talk about in 2013/2014. It is less relevant now. We have VR to talk about now, for example.
via mspu / Quelle: gamesindustry.biz