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Qualcomm schießt zurück gegen Intel, Apple und Microsoft

Apple und Qualcomm führen derzeit einen erbitterten Rechtsstreit, bei dem die beiden Unternehmen ihrem bisherigen Partner und neuen Kontrahenten mit allen Mitteln zu schaden versucht. Auch Intel ist aufgrund der eigenen im iPhone 7 verbauten Produkte in diesen Streit verwickelt. Sowohl Intel als auch Qualcomm sind langjährige Partner von Microsoft und die Redmonder geraten immer mehr ins Kreuzfeuer.

> Alle Infos zum Qualcomm-Apple-Streit

Erst vor wenigen Tagen hat Microsoft im Rechtsstreit zwischen Qualcomm und Apple eine Seite gewählt, nämlich jene des Konkurrenten Apple. Dabei ging es nicht grundsätzlich um den Streit zwischen den beiden Konzernen, sondern um das mögliche Import-Verbot für iPhones, welches Qualcomm beantragt hatte. Wie auch Google, Samsung, Intel, Amazon und Facebook stellte sich Microsoft gegen das Verbot, weil man vermutet, dass es den Wettbewerb einschränken würde. Vor allem Intel geht davon aus, dass Qualcomm den Konkurrenten dadurch vom Markt verdrängen will, wobei ohnehin nicht davon ausgegangen werden kann, dass Intel-Hardware aufgrund der Qualität der eigenen Chips im iPhone 7 verbaut ist, sondern nur, um den Druck auf Qualcomm zu erhöhen und so die Preise zu senken. Die Qualcomm-Chips bieten nämlich eine deutlich bessere Performance, was manche iPhone 7-Modelle besser macht als andere.

Qualcomm wehrt sich

In einem Antrag hat nun Qualcomm erklärt, dass es beim geforderten Import-Verbot nicht um die Technologie von Intel geht, sondern um Patente von Qualcomm, welche Apple im iPhone 7 verwendet, dafür jedoch keine Lizenzgebühren abführt. Es gehe dabei nicht darum, irgendwelche Konkurrenz zu verdrängen und Apple stehe es frei, jeden anderen Hersteller für Modem-Chips den Auftrag zu erteilen, solange man nicht gegen Qualcomm-Patente verstößt.

Zudem teilte Qualcomm mit, dass es viele andere Hersteller gibt, welche die Smartphone-Industrie mit Chips beliefern können, darunter Konkurrenten wie Samsung, MediaTek, Marvell, Leadcore, Spreadtrum oder HiSilicon.

Microsoft im Kreuzfeuer der Partner

Es ist wichtig zu wissen, dass Patentklagen und geforderte Import-Verbote häufig einfach ein Druckmittel am Verhandlungstisch sind. Die Hersteller wissen allesamt, dass es heutzutage nur bei sehr wenigen exklusiven Technologien noch Sinn macht, ebenso große Konkurrenten wegen der Verletzung von Patenten zu verklagen. Über solche Klagen wird oftmals nur Druck ausgeübt und bei Qualcomm und Apple dürfte es genauso sein. Üblicherweise haben große Konzerne untereinander abkommen, welche solche Patentstreitigkeiten verhindern sollen, denn die unendlichen gegenseitigen Beschuldigungen führen zu nichts und das wissen die Unternehmen ganz genau.

Microsoft befindet sich deswegen allerdings in einer nicht weniger komplizierten Lage, muss man doch zwischen einem langjährigen und zukünftigen Partner im Mobilbereich und einem langjährigen Partner im Desktop-Bereich entscheiden. Qualcomm ist jedenfalls der Meinung, die Allianz dieser Unternehmen zur Unterstützung von Apple sei eine koordinierte Bemühung, um die Regulierungsbehörden fehl zu leiten.

Wie seht ihr das? Handelt Microsoft richtig, Apple in diesem Rechtsstreit zu unterstützen?


Quelle: reuters

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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