Microsoft hat mit der HoloLens Anfang 2015 die Welt in Staunen versetzt als man die allererste Augmented Reality-Brille präsentiert hat. HoloLens benötigt für den Betrieb keinen weiteren PC und ist auch drei Jahre später immer noch das einzige AR-Gerät auf dem Markt.
Alle gegen Microsoft
Mit der HoloLens ist Microsoft seiner gesamten Konkurrenz um Jahre voraus. Google und Apple spielen weiterhin mit Augmented Reality am Smartphone herum, allerdings bislang mit mäßigem Erfolg. Pokémon Go war für viele bereits der Höhepunkt der Augmented Reality-Möglichkeiten am Smartphone und viele Entwickler sehen darin wenig Potenzial. Ganz im Gegensatz zu HoloLens, die jetzt schon in vielen größeren Unternehmen weltweit zum Einsatz kommt. Die Polizei in Großbritannien, mehrere Autohersteller, Krankenhäuser und viele mehr nutzen Microsofts AR-Brille und es hat sich bereits ein respektables Ökosystem rund um die Brille geschaffen.
Die Konkurrenz hat in dem Bereich verschlafen und klammert sich an den letzten Ast in greifbarer Umgebung. Während Apple nun von Grund auf ein neues Headset bauen soll, hat Google unterdessen in ein seit 2011 bestehendes und zwielichtig wirkendes Startup investiert. Nach der Präsentation der HoloLens nutzte dieses Startup die mediale Aufmerksamkeit, um zu verkünde, dass man selbst ein solches Gerät baue. Bis heute konnte Magic Leap nicht einen einzigen Prototypen zeigen. Es handelt sich um Magic Leap.
Magic Leap – Letzte Hoffnung gegen Microsoft
Dass Google, Alibaba und selbst Axel Springer in dieses Startup investieren, muss wohl bedeuten, dass es kurz vor dem Durchbruch steht und die Konzerne damit rechnen, ordentlich Geld zu verdienen. Magic Leap steht allerdings eigenen Angaben bereits seit Jahren vor diesem Durchbruch.
Ende 2016 zeigte das Unternehmen dann ein YouTube-Video, welches angeblich eine Demonstration der eigenen Technologie sei. In der Beschreibung sprach man sogar davon, dass man dieses Spiel aktuell im Büro spiele. Die Wahrheit ist eine andere: Das Video war gefälscht.
Journalisten bekamen zwar die Brille und das Benutzererlebnis zu sehen, durften jedoch häufig keine Details zur Brille oder der Technologie verraten. The Information hat es allerdings dennoch getan und erwähnte eine schwarze Box, welche man das Biest nennt und auf der Schulter des Trägers der AR-Brille sitzt. Man habe zwar Prototypen von eigenständig funktionierenden Brillen gesehen, durfte sie allerdings nicht einschalten.
Magic Leap plant eine 1000 Dollar-Brille
Die Mission von Magic Leap ist klar definiert: Man will eine Augmented Reality-Brille bauen, welche deutlich günstiger ist als Microsofts HoloLens. Das Unternehmen will eine günstige Version der Brille auf den Markt bringen, welche etwa 1.000 US-Dollar kosten wird.
Bis Ende dieses Jahres hat man vor, eine Creators Edition dieser Brille für Entwickler auf den Markt zu bringen. Hierbei wird es sich um das Mid-Range-Modell handeln, das etwa 1.500 bis 2.000 US-Dollar kosten wird. Für 2019 ist der Release einer High-End-Version angesetzt.
Status von HoloLens
In Anbetracht des Alters hat sich die HoloLens-Brille von Microsoft sehr gut gehalten. Es gibt schließlich kein einziges vergleichbares Produkt auf dem Markt. Jeder kennt mittlerweile jedoch die Probleme von HoloLens. Das Blickfeld ist noch recht klein und die Akkulaufzeit nicht unbedingt lang.
Microsoft hat allerdings jede Minute seit der Vorstellung Anfang 2015 damit verbracht, die Entwicklung dieser Technologie voranzutreiben. Man hat zudem auch die Vorstellung eines Nachfolgers gestrichen, um sich so voll und ganz auf das Ziel konzentrieren zu können, vermutlich 2019 eine deutlich bessere Version zu präsentieren.
Wenn es auch Magic Leap (diesmal wirklich) schaffen sollte, ein Gerät auf den Markt zu bringen, so muss sich Microsoft nur bedingt fürchten. Man hat dank HoloLens einerseits bereits sehr viele Partner auf der Seite, die Anwendungen dafür entwickeln und andererseits sehr viel Zeit, um die Hardware zu verbessern. Man muss mit der zweiten Generation der HoloLens jedoch auch wirklich die bessere Hardware als Magic Leap bieten können.
via mspu