Die letzten 30 Tage ware sehr schwierig für Microsoft in Sachen Server-Stabilität. Zahlreiche Dienste des Unternehmens hatten Probleme mit der Verfügbarkeit. Im letzten Monat hatte so gut wie jeder Dienst des Unternehmens zumindest ein keines Problem. Leider bemerken die Nutzer die Serverprobleme sehr rasch in Form von dysfunktionalen Logins, fehlenden Zugriff auf Dateien oder Features.
Zahlreiche Ausfälle bei Microsoft
Serverprobleme und Ausfälle sind besonders bei Diensten wie Xbox Live natürlich keine Seltenheit und Nutzer haben bereits gelernt, diese zu verzeihen. Die Häufigkeit dieser Probleme im letzten Monat sollte Microsoft selbst allerdings langsam Sorgen bereiten. Denn nicht nur Xbox Live hatte vermehrt Probleme, welche am 30. Januar mit einem Totalausfall der Konsolen ihren Höhepunkt erreichte, sondern auch Azure Active Directory, Microsoft Teams, Outlook und Office 365, Windows Update und der Windows Store waren von schwerwiegenden Serverproblemen betroffen. Microsoft gab für keinen der Ausfälle einen Grund an, aber einen offensichtlichen Zusammenhang zwischen diesen Diensten gibt es jedenfalls: Microsofts Cloud.
Microsoft ist mit Sicherheit der größte eigene Cloud-Kunde und selbstverständlich nutzt das Unternehmen die eigenen verfügbaren Ressourcen auch für sich. Mit alleine 700 Millionen Windows 10-PCs, die auf Windows Update sowie den Store zugreifen können, über 60 Millionen Xbox Live-Spielern, mehr als 33 Millionen Office 365- Endkunden und mehr als 120 Millionen Unternehmenskunden. Diese Last der eigenen Produkte muss Microsofts Cloud zusätzlich zu den unzähligen Cloud-Kunden stemmen, die eine hohe Verfügbarkeit und Performance ihres bezahlten Produkts erwarten.
Serverprobleme aus einer Hand
Besonders Unternehmen, die so gut wie alle Business-Produkte von Microsoft nutzen, trafen die Server-Probleme im letzten Monat besonders hart. Selbstverständlich waren nicht alle Regionen betroffen und zumindest Deutschland blieb von den Office 365-Problemen weitestgehend verschont. Unternehmen, die allerdings Office 365, Outlook und Teams von Microsoft nutzen, mussten ihre Kommunikation teils auf Telegram umstellen, um nur irgendetwas erledigen zu können.
Zweifellos können Serverprobleme mal auftreten. Ein Unternehmen, das jedoch seinen Kunden eine umfangreiche Lösung aus einer Hand verspricht, muss jedoch auch dafür sorgen können, dass solche Fehler so selten und so kurz wie möglich auftreten. Besonders dann, wenn die interne Kommunikation im Unternehmen gänzlich davon abhängt.
Aus dieser Downtime bei Microsoft könnten einige Unternehmen gelernt haben, dass es womöglich nicht ideal ist, auf eine Lösung aus einer Hand zu vertrauen. Unter Umständen muss Microsoft diese Lehren auch für die eigenen Dienste aus der hauseigenen Cloud ziehen.