Google sorgt mit einem neuen Privatsphäre-Skandal für Aufsehen. Das Unternehmen sammelt nämlich auch Daten von Käufen seiner Gmail-Kunden, welche in den Emails auftauchen.
Daraufhin erstellt Google eine Liste, welche im Account des Kunden aufrufbar ist. Hier finden sich dann sämtliche Käufe des Nutzers, unabhängig, ob diese bei Amazon, im PlayStore oder anderen Online-Shops durchgeführt werden. In dieser Liste werden die gekauften Produkte, die Anzahl, der Händler sowie die Bestellnummer aufgeführt. Natürlich speichert Google auch die Preise der Bestellungen in seiner Datenbank.
Wofür nutzt Google diese Daten?
Dass Google basierend auf den verfügbaren Daten ein personalisiertes Profil seines Kunden bzw. besser gesagt seiner Ware erstellt, ist unbestritten. Die meisten gesammelten Daten werden Werbepartnern bereitgestellt, um auf den Nutzer abgestimmte Werbung anzeigen zu können. Die Datensammlung ist in dieser Hinsicht jedenfalls bedenklich, wobei lange bekannt war, dass Gmail die Emails seiner Kunden gelesen hat, um basierend darauf Werbung anzeigen zu können. Seit 2017 soll dies allerdings nicht mehr der Fall sein. Damals gab der Konzern bekannt, man habe mit dem Lesen von Emails seiner Gmail-Kunden aufgehört.
Weshalb die Käufe dennoch getrackt werden, ist nicht geklärt. Es ist jedenfalls bedenklich und zeugt davon, dass Google zumindest Daten sammelt, womöglich für einen späteren Einsatz, wenn man sie nicht bereits nutzt.
Google macht das Löschen extrem schwer
Besonders unerfreulich für Gmail-Nutzer ist allerdings die Tatsache, dass sich diese Einträge aus der Datenbank praktisch nicht löschen lassen. Die Käufe in Googles Datenbank werden erst dann entfernt, wenn Nutzer die Emails löschen. Das ist allerdings mehr als unpraktisch, denn so müssen Anwender zu jedem einzelnen Kauf navigieren, die entsprechende Email raussuchen und diese löschen. Backups von Rechnungen gehen damit aber ebenfalls verloren. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Datensammlung kann nicht beendet werden
Wer nicht will, dass Google ein spähendes Auge auf die eigenen Kauf-Gewohnheiten wirft, der wird Gmail den Rücken zukehren müssen. Google hat nämlich keine Möglichkeit implementiert, diese sehr weitreichende Datensammlung in Gmail zu deaktivieren. Der Konzern nutzt bereits seit Jahren sehr invasive Methoden, um an die Daten seiner Kunden zu kommen.
Das zeigt jedoch einmal mehr, dass trotz der neuen Bemühungen des Konzerns im Zusammenhang mit Android, dem Unternehmen in Sachen Datenschutz schlichtweg nicht zu trauen ist.
> Übersicht: Wie Google die Privatsphäre missachtet
via GHacks