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Microsofts interne Verbotsliste: Slack, AWS, Google Docs und GitHub sind drauf

Microsoft ist schon seit Jahren nicht mehr in einen harten, öffentlichen Konkurrenzkampf verwickelt gewesen. Weder mit Google, noch mit PlayStation kämpft der Konzern mit harten Bandagen, wozu unfaire Geschäftspraktiken oder Negativ-Marketing zählen.

Stattdessen sucht Microsoft vermehrt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Konzernen. Sony konnte man auf diese Weise sogar als Cloud-Kunden gewinnen und man pflegt eine sehr enge Partnerschaft mit Nintendo.

Dennoch gibt es bei Microsoft eine interne Verbotsliste, wo Anwendungen und Dienste genannt werden, die für Mitarbeiter tabu sind. Einige der enthaltenen Anwendungen sind zweifellos etwas überraschend, finden sich in dieser Liste nicht nur Google Drive, Slack und AWS, sondern auch beispielsweise GitHub.

Slack bietet nicht genug Sicherheit

Microsoft erklärt in dieser durchgesickerten Liste, dass Slack Free, Standard und Plus nicht die benötigten Einstellungen bietet, um Microsofts geistiges Eigentum zu schützen. Gemeint ist hierbei laut dem ehemaligen Microsoft-Mitarbeiter Chistopher Budd, einem Experten für sichere Kommunikation, vor allem die mögliche Spionage durch Regierungen, allerdings fürchtet man sich auch vor Industriespionage durch den Konkurrenten. Slack Enterprise Grid entspricht zwar Microsofts Anforderungen, allerdings bevorzugt man hier, dass die Mitarbeiter Microsoft Teams verwenden anstatt einer konkurrierenden Lösung.

Grammarly und GitHub

Obwohl Microsoft GitHub im Vorjahr akquiriert hat, wird die Verwendung des Dienstes intern nicht empfohlen. Es ist zwar im Falle von GitHub kein direktes Verbot, aber man warnt Mitarbeiter davor, GitHub für interne Projekte als Code-Repository zu verwenden, da auf diese Weise streng geheime Code-Teile an die Öffentlichkeit geraten könnten.

Grammarly ist ein Dienst, welcher Rechtschreibung und Grammarik in geschriebenen Texten überprüft. Auch dieser Dienst befindet sich auf Microsofts Verbotsliste. Dadurch, dass die Eingaben zur Überprüfung an einen externen Server versandt werden, könnte das Information Rights Management (IRM) in Office umgangen werden. Auf diese Weise könnten auch sensible Daten nach außen gelangen.

Google Docs und Amazon Web Services

Nachdem Google Docs direkt mit Office und AWS mit Azure konkurriert, sind auch diese Dienste bei Microsoft nicht gern gesehen. Neben der Tatsache, dass man natürlich Industriespionage fürchtet, sieht man die Verwendung konkurrierender Dienste schlichtweg nicht gern. Wer diese Dienste für interne Projekte bei Microsoft verwenden möchte, wird eine gute Begründung für diese Entscheidung benötigen. Es wird sogar empfohlen, die Projekte auf Microsoft Azure umzustellen, bevor nach neuem Budget für das Projekt angefragt wird.

Die Liste an Verboten ist bei Microsoft in den letzten Jahren allerdings denkbar kleiner geworden. Android- und iOS-Geräte sind bereits seit Jahren in den Hosentaschen vieler Mitarbeiter zu finden, auch MacBooks von Apple gehören zu beliebten Laptops beim Unternehmen und Chrome statt Edge wurde sogar bei Konferenzen vor Publikum verwendet.


via GeekWire

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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