Obwohl Microsoft mit seiner HoloLens aus dem Jahr 2015 einer der Pioniere im Bereich der Mixed-Reality-Headsets war, hat Apple mit seiner Vision Pro im Vorjahr für Furore gesorgt. Der Hype ist mittlerweile etwas abgeflacht, aber Microsoft scheint dennoch ein neues Windows-Headset zu planen, das möglicherweise die nächste Generation der Mixed Reality Technologie einläuten könnte.
Neue Ambitionen
Nachdem Microsoft seine Windows Mixed Reality Plattform eingestellt hat, könnte das Unternehmen seine AR-Ambitionen für Verbraucher wiederbeleben. Berichten zufolge hat Microsoft „hunderttausende“ Micro-OLED-Displays von Samsung bestellt, die in der „nächsten Generation an Mixed Reality Geräten“ verwendet werden sollen. Berichten zufolge könnte Microsoft diese Geräte schon bis 2026 auf den Markt bringen.
Fokus auf Inhalte
Im Gegensatz zur Metaverse-Ausrichtung anderer Unternehmen will Microsofts neues Headset hauptsächlich für das Genießen oder Anschauen von Inhalten wie Spielen oder Filmen konzipiert sein. Es soll sich somit hauptsächlich an Endkunden richten und damit vom Business-Fokus der HoloLens abweichen.
Android statt Windows
Microsoft hatte hierfür ursprünglich seine eigene Software-Plattform in Form der UWP-Apps, welche sowohl für Smartphones, PCs als auch Fernseher und Geräte wie die HoloLens optimiert waren. Der Konzern hat allerdings seine innovative Universal App-Plattform aufs Abstellgleis gefahren und muss für seine Zukunftspläne wohl auf eine andere Plattform abweichen. Interessanterweise zieht Microsoft für das neue Mixed Reality Headset Android anstatt Windows in Betracht.
Windows-Apps und Programme sollen dabei über eine Cloud-basierte Lösung auf dem Headset verfügbar sein und dementsprechend nicht nativ laufen. Die technische Lösung dahinter soll bei Microsoft intern momentan als „Williams Bay“ bekannt sein und es erlauben, Desktop-Programme frei in ihrer Mixed Reality-Umgebung zu platzieren und zu verwenden. Dies ist ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zu Apples Vision Pro Headset, welches bekanntlich sehr leistungsfähige Prozessoren nutzt und somit macOS-Apps vollständig nativ ausführen kann.
Fraglich ist natürlich, ob Nutzer eine auf einem Dienst basierende Ausführung von Programmen akzeptieren würden. Microsoft könnte zwar mit Android den Vorteil einer bereits einigermaßen etablierten AR-Plattform nutzen, verliert aber damit die native Kompatibilität mit den bereits für Windows optimierten UWP-Apps sowie die nativen Fähigkeiten von einem vollen Windows-System auf den Geräten.
via elec