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Urteil zwingt Google, Konkurrenz-Dienste unter Android zu erlauben

Am 27. Februar 2008 wurde Microsoft von der EU-Kommission zu einer Rekordstrafe von 899 Millionen Euro verurteilt, weil man die dominante Position des eigenen Betriebssystem ausgenutzt haben, um Konkurrenten aus dem Rennen zu halten. Microsoft hatte damals den Media Player in Windows integriert und Konkurrenten durch die proprietären Protokolle geschwächt. Microsoft hat die Strafe gezahlt und hat seitdem auch sämtliche Forderungen der EU umgesetzt, darunter auch eine Auswahl implementiert, welche die Wahl des Browsers direkt nach der Installation von Windows erlaubte.

Google ist das neue alte Microsoft

Seitdem hat sich am Markt eine ganze Menge verändert. Das meistgenutzte Betriebssystem der Welt ist heute Android, Googles Smartphone-System. Der Suchmaschinengigant stellt das Android-System für Hersteller kostenlos zur Verfügung und anstatt Lizenzgebühren verdient das Unternehmen daran, dass Nutzer zum Download von Apps einen Google-Account benötigen, worüber Daten gesammelt und an Werbekunden verkauft werden können. Hersteller haben nämlich nur die Wahl, ob sie alle Google-Apps installieren oder gar keine. Für Hersteller ist beispielsweise nicht möglich, den App-Store zu installieren, aber Gmail, die Google Suche und Google+ außen vor zu lassen. Somit nutzt Google ganz klar die eigene Monopolstellung mit Android, um die eigenen Dienste wie Google+ oder Google Drive zu fördern, welche in ihren jeweiligen Bereichen vergleichsweise schwach sind.

Erst seit kurzer Zeit ist diese Geschäftspraxis den Datenschützern sowie der EU-Kommission ein Dorn im Auge, wurde man bei Microsoft schon Anfang der 2000-er Jahre aktiv. In Russland hat sich die russische Anti-Monopol-Behörde nun außergerichtlich mit Google geeinigt, dass der Suchmaschinengigant die Installation von Konkurrenz-Diensten unter Android gestatten muss. Der russische Suchmaschinenanbieter Yandex hatte nämlich vor zwei Jahren geklagt, dass Hersteller in Russland nicht den Dienst ihrer Wahl, sondern eben die Google-Suche vorinstallieren müssen und auch gezwungen werden, keine konkurrierenden Dienste auf ihren Geräten anzubieten.

„Google darf die Vorinstallation von konkurrierenden Diensten und Anwendungen nicht beschränken.“

Der Deal wurde für sechs Jahre und neun Monate geschlossen und Google sowie die FAS haben sich auf eine Strafzahlung in Höhe von mehr als 438 Millionen Rubel, umgerechnet rund 7,3 Millionen Euro geeinigt. Selbstverständlich gilt die Abmachung vorerst nur in Russland, könnte allerdings in Zukunft auch für die Europäische Union wegweisend sein. Erst dann hätten nämlich die Hersteller wirklich eine Wahl, welche Programme sie unter Android vorinstallieren wollen und auch Konkurrenten eine echte Chance auf dem mobilen Betriebssystem vom Google.

Urteil ist ein Sieg für Google

Google hat mit der Einigung allerdings erwirkt, dass weiterhin die Bündelung des PlayStores mit eigenen Diensten bestehen bleibt. Obwohl nämlich die FAS und Yandex genau das bemängelt hatten, dass eben Google den Herstellern nur dann einen Zugang zum PlayStore gibt, wenn sämtliche Google-Dienste vorinstalliert sind. Somit hat Google zumindest in Russland den eigenen Kopf gerade noch aus der Schlinge gezogen.


Quelle: FAS

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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