Der britische Halbleiterhersteller ARM, der mittlerweile zur SoftBank-Gruppe gehört, hat heute mit dem Cortex-A75 und Cortex-A55 zwei neue Prozessoren angekündigt. Die Prozessoren von ARM werden von unterschiedlichen Herstellern lizenziert und direkt oder meist stark modifiziert in die SoCs eingebaut.
Die vorherige Generation, den ARM Cortex-A73, findet bereits im Snapdragon 835 Verwendung und zwar basiert der Kryo 280-Kern darauf. Dieser steckt vier Mal in höherer Taktrate und vier mal mit niedrigerem Takt im aktuellen Top-Prozessor von Qualcomm.
Smartphone in einen Computer verwandeln
Auch die neueste Generation des ARM Cortex-Prozessors wird wohl in Qualcomms nächste Generation an Snapdragon-SoCs Einzug halten. Wie das Unternehmen in der Pressemittelung erklärt, habe die Kombination aus Effizienz und Performance einige Neuerungen im mobilen Ökosystem gebracht, darunter Virtual Reality und Augmented Reality sowie die Möglichkeit, das eigene Smartphone in einen vollwertigen Computer zu verwandeln.
Zweifellos bezieht sich ARM dabei auf das Samsung Galaxy S8, womit der südkoreanische Hersteller Microsofts Continuum-Konzept kopiert hat, selbstverständlich mit tatkräftiger Unterstützung durch Microsoft.
Die Redmonder arbeiten allerdings bereits mit Qualcomm an einer neuen Revolution, die zu Beginn im PC-Markt stattfinden soll. Während Microsoft mit der Unterstützung von mobilen ARM-Prozessoren die Türe aufgemacht hat zu Windows 10-basierten Smartphones, will man derzeit ganz klar nicht, dass irgendjemand (anderes) solche baut. Früher oder später dürften aber andere Hersteller diesen Weg beschreiten wollen, denn ein Smartphone, das mit Windows 10 läuft und Desktop-Apps ausführen kann, ist nicht nur der Traum von Windows Phone-Fans.
Mehr Performance, auch für die Cloud
Während dieses Szenario vorerst nicht von Microsoft bedient wird, geht ARM auch teilweise darauf ein, was Qualcomm und Microsoft geplant haben. Windows 10 ARM wird nämlich nicht nur ARM-Prozessoren auf Consumer-Endgeräte bringen, sondern soll auch Server betreiben können.
Mit der neuesten Generation, dem ARM Cortex-A75, soll der Prozessor auch für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen geeignet sein, was derzeit vor allem in Datenzentren benötigt wird. Damit will man aber auch zusätzliche Aspekte der künstlichen Intelligenz auf jedes Endgerät bringen.
Die neu vorgestellte ARM DynamIQ Prozessortechnologie soll neue Levels in Sachen Performance, Effizienz und Skalierbarkeit bringen. Laut ARM sei dies der größte Sprung seit Einführung des Multi-Prozessor-Designs. Mit DynamIQ können bis zu 8 Prozessoren in einem Cluster verwendet werden, auch mit verschiedenen Spannungen und Taktraten. Dies soll die ARM-Prozessoren für weitere Märkte interessant machen, darunter Server sowie auch autonome Fahrzeuge.
Quelle: ARM