Microsoft

Aktivistischer Investor verkauft 7 Millionen Microsoft-Aktien

Seit Satya Nadella im Jahr 2014 den Posten des Microsoft-Chefs übernommen hat, ging es mit der Aktie steil bergauf. Der Wert von Microsoft-Aktien, sprich den Unternehmensanteilen, die an der Börse erworben werden können, ist in den letzten Jahren außerordentlich stark gestiegen.

Dabei haben zahlreiche Personen sehr gut verdient und dazu zählen nicht nur große Investoren oder hochrangige Microsoft-Mitarbeiter. Heutzutage kann sogar mit Börsen-Apps für das Smartphone unterwegs gehandelt werden. Im Regelfall sind das allerdings die kleinen Fische im Teich. Microsoft-Gründer Bill Gates zählt nicht dazu, besitzt er noch 1,3 Prozent der Unternehmensaktien von Microsoft. Vor 21 Jahren waren das noch 24 Prozent. Kurz bevor bekanntgeworden ist, dass der Microsoft-Gründer Bill Gates Unternehmensaktien im Wert von 4,6 Milliarden US-Dollar an die eigene Stiftung gespendet hat, entledigte sich ein anderer großer Investor seiner Microsoft-Aktien, berichtet die US-amerikanische Finanznachrichtenseite cnbc.

ValueAct verkauft 7 Millionen Aktien

Der Präsident des Investmentunternehmens ValueAct Capital,  Morfit Mason, hat nämlich vor einiger Zeit 7 Millionen Microsoft-Aktien verkauft, welche insgesamt einen Wert von über 500 Millionen US-Dollar hatten. Pro Anteilsschein wurde ein Verkaufserlös von 72,50 bis 72,61 US-Dollar erzielt.

Der aktivistische Investor ist seit März 2014 auch im Aufsichtsrat von Microsoft, nachdem das Unternehmen im April 2013 Aktien im Wert von zwei Millionen US-Dollar erworben hatte. Als aktivistische Investoren werden Risikokapitalgeber bezeichnet, welche versuchen, durch Investitionen in den Aufsichtsrat eines Unternehmens zu kommen, um dadurch Veränderungen in der Strategie und des Kurses eines Unternehmens einleiten zu können. Morfit Mason hatte sich im Jahr 2013, als sein Unternehmen 2 Milliarden US-Dollar an Microsoft-Aktien erwarb,  offen in den Medien darüber beklagt, dass sich der Aktienkurs unter dem ehemaligen Microsoft-Chef Steve Ballmer nicht gut entwickelt habe. Ballmer hat kurz darauf seinen Rücktritt als CEO bekanntgegeben. Der Chef von ValueAct versicherte gegenüber Medien danach, dass der Rücktritt von Ballmer allerdings gänzlich ohne Druck von seiner Seite erfolgt war. Steve Ballmer folgte wenige Monate später Satya Nadella nach, der zuvor für das Cloud-Geschäft bei Microsoft verantwortlich war. Er führte das Unternehmen erfolgreich in diese Richtung weiter und förderte ganz besonders die Cloud-Plattform, wo die Redmonder enorme Erfolge zu verzeichnen hatten.

Aktienkurs reagierte positiv auf Nadella

Das zeichnete sich auch besonders stark an der Microsoft-Aktie ab: Seitdem hat sich der Wert der Microsoft-Aktie mehr als verdoppelt. Während sie zu Zeiten von Steve Ballmer um 30 bis 35 US-Dollar an der Börse gehandelt wurde, ist sie mittlerweile mehr als 73 Dollar wert. Seit Satya Nadella CEO von Microsoft ist, stieg der Wert der Aktie um 125 Prozent.

ValueAct hat zur richtigen Zeit in das Unternehmen investiert, wenn es auch etwas mehr als Glück gewesen sein dürfte, dass direkt nach einer öffentlichen Beschwerde der bei Aktionären unbeliebte CEO zurücktritt. Innerhalb kürzester Zeit konnte das Unternehmen von Morfit Mason den höchstmöglichen Ertrag erzielen.

Zeitpunkt des Aktienverkaufs

Dass sich sowohl Bill Gates als auch ValueAct gerade jetzt als Zeitpunkt für den Verkauf von Microsoft-Aktien ausgesucht haben, deutet darauf hin, dass man nicht mehr damit rechnet, dass die Aktie noch stark an Wert gewinnen wird. Das ist insofern interessant, als dass, viele Analystenhäuser gerade jetzt prophezeien, dass Microsoft auf lange Sicht der erste Technologiekonzern werden könnte mit einem Gesamtwert von über einer Billion Euro. Vor allem die jüngste Akquise von LinkedIn hat ordentlich Potenzial, nicht nur als eigener Geschäftszweig innerhalb Microsofts, sondern als Vehikel zur Vermarktung der eigenen Cloud-Produkte. Viele Investmentunternehmen und Banken rechnen momentan besonders damit, dass Microsoft sich dadurch im Cloud-Bereich verstärken kann und somit die Aktie natürlich ordentlich steigt.

Bill Gates wird übrigens, sofern er im selben Tempo wie bisher Microsoft-Aktien verkauft, um das Geld in seiner Stiftung für wohltätige Zwecke investieren zu können, bis 2019 keinen Anteil mehr an jenem Unternehmen besitzen, das er vor 42 Jahren mit Paul Allen gegründet hat. Paul Allen soll laut den aktuellsten Informationen aus dem Jahre 2014 übrigens noch 100 Millionen Microsoft-Aktien besitzen, also ebenfalls etwa 1,3 Prozent des Unternehmens.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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