Microsoft steht ein sehr ereignisreiches Jahr bevor. Besonders nachdem man das Jahr 2018 derart erfolgreich beendet hatte, sind die Erwartungen an den Konzern groß. Microsoft ist als wertvollstes Unternehmen der Welt in das Jahr 2019 gestartet und diesen Titel halten zu können, werden auch im Consumer-Bereich die Produkte nicht ausbleiben dürfen.
Surface
Microsofts Surface Pläne im Jahr 2019 haben wir bereits zuvor ausführlich in unserem Artikel „Surface Roadmap 2019“ angesprochen, wo wir auch im Detail auf die möglichen Neuerungen für die Geräte eingehen.
Surface Laptop 3 und Surface Pro 7
Neu soll im Jahr 2019 eine ganze Menge werden bei den Surface-Geräten, allen voran dem Surface Laptop und dem Surface Pro. Hier wird im Gegensatz zur aktuellen Generation mehr als nur ein Hardware-Upgrade geben und erwartet wird zumindest ein USB Typ-C Port für die beiden Geräte. Beim Surface Pro 7 soll sich noch etwas mehr verändern: Microsoft soll angeblich auch einen kleineren Rand rund um das Display planen, wobei es hierzu bislang natürlich keine konkreten oder gar offizielle Informationen gibt.
Surface Studio Monitor
Ebenfalls vermutet für dieses Jahr wird ein Surface Studio Monitor. Dieser wird bereits seit langer Zeit von Profis im Kreativbereich gewünscht, aber Microsoft hat wahrscheinlich nicht unbedingt größtes Interesse daran, das Display vom All-in-One abzukoppeln. Ein Surface Studio 3 wird es in diesem Jahr nicht geben.
Cortana-Lautsprecher
Microsoft soll auch an einem Gerät für das Wohnzimmer arbeiten, welches mit Cortana laufen soll. Das Surface „Ambient Device“, wie es von Microsoft-Kennern beschrieben wird, könnte sogar noch im Frühjahr 2019 auf den Markt kommen. Details hierzu gibt es aber kaum.
Andromeda / Centaurus
Microsoft arbeitet bereits seit Jahren an einer Art digitalem Notizbuch, welches man allerdings bis heute nicht umgesetzt hat. Patente verraten längst, wie intensiv der Konzern diese Idee verfolgt. Microsoft-Kenner sprechen zu Jahresanfang immer wieder gerne davon, dass wir dieses mystische Gerät noch bis Jahresende sehen werden. Es gibt allerdings Gründe zum Zweifel.
Mittlerweile heißt es, eine größere Version des Dual-Display-Geräts soll im Herbst 2019 auf den Markt kommen.
Xbox
2019 soll nicht die großen Ankündigungen in der Konsolenwelt mitbringen, denn die großen Hersteller bereiten sich erst auf die nächste Generation vor. Diese soll allerdings erst im Jahr 2020 starten und bis dahin sind daher keine ganz großen Neuerungen zu erwarten. Die Konsolen dürften 2020 präsentiert werden und die entsprechenden Launch-Titel wird man entsprechend auch nicht schon vorher verraten.
Was allerdings sehr wohl kommen könnte im Jahr 2019 ist noch eine günstigere Xbox-Konsole, die ohne Laufwerk auskommen soll. Microsoft will diese neue Xbox One S-basierte Konsole als noch günstigeres Modell für Nutzer bereitstellen, die ihre Games lediglich digital erwerben. Hierzu plant das Unternehmen auch ein Programm namens Game Exchange, das Disk-Spiele in digitale Games umwandeln soll. Angeblich soll die Xbox One ohne Laufwerk sogar noch im Frühjahr dieses Jahres vorgestellt werden.
Project xCloud
Womöglich noch größer als die Konsole selbst könnte Microsofts Project xCloud werden. Der Game-Streaming-Dienst der Redmonder soll 2019 starten und vorerst nur in einer Testphase beginnen mit wenigen Regionen und Testern. Vom Erfolg dieser Tests wird dann abhängen, wie es mit Cloud-Gaming bei Microsoft weitergehen soll.
Windows 10 ARM
Ein wichtiger Bestandteil von Microsofts Consumer-Strategie könnte bei entsprechendem Erfolg auch Windows 10 ARM werden. Qualcomm hat Ende 2018 noch den Snapdragon 8cx vorgestellt, den bislang leistungsfähigsten Prozessor des Konzerns, der Windows 10 ARM-Geräte betreiben soll.
Qualcomm verspricht mit diesem Chip deutlich mehr Performance im Vergleich zum Vorgänger, darunter doppelt so viel Grafikleistung als beim Snapdragon 850. Dies könnte Windows 10 ARM bei der richtigen Vermarktung auch einen Platz bei Mainstream-Kunden sichern, sofern zumindest die Alltagsprogramme der meisten Anwender flüssig darauf laufen.
Der Snapdragon 8cx wird im dritten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen, sodass gegen Ende 2019 die ersten Geräte erscheinen könnten.
HoloLens 2
Noch mit dem Qualcomm Snadragon 850 soll HoloLens 2 noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Dank eines optimierten Systems auf Windows Core OS-Basis soll die Performance im Vergleich zu aktuellen Windows 10 ARM-Geräten allerdings etwas besser sein. HoloLens 2 wird im zweiten Quartal 2019 erwartet.
Windows 10
Windows 10-Nutzer erwarten auch in diesem Jahr zwei Feature Updates, von denen eines bereits von Windows Insider im Fast Ring getestet werden kann. Windows 10 19H1 dürfte im März fertiggestellt und im April sehr wahrscheinlich an reguläre Nutzer ausgerollt werden. Kurz darauf wird das Unternehmen im Zuge der Build-Konferenz wohl über die weitere Zukunft des Systems sprechen.
Die wohl größte Veränderung für Nutzer ist jedoch zweifellos der Umstieg von EdgeHTML auf Chromium im hauseigenen Browser. Microsoft Edge wird eine neue Engine bekommen auf Basis eines Google-Produkts. Die Testphase soll schon Anfang 2019 beginnen und somit könnte das schon das erste Produkt sein, welches Nutzer verwenden können. Unklar ist, ob Windows 10 19H1 schon den neuen Edge-Browser bekommen wird oder ob die Tests nicht derart schnell abgeschlossen werden können.
Schlusswort: Aussicht auf 2019
Microsofts Jahr 2019 ist eines voller großer Erwartungen an den Konzern. Windows 10 und Surface dürften voraussichtlich nicht für negative Überraschungen sorgen, immerhin soll der PC-Markt laut Prognosen leicht steigen. Microsoft wird sich bei Endkunden somit nur darum bemühen müssen, diesen Trend bestmöglich auszunutzen, um Kunden die Geräte und Dienste zu verkaufen. Verluste in diesen Bereichen sind somit unwahrscheinlich.
Während immer mehr Unternehmen auf die Cloud setzen, scheint der Trend zunehmend rückläufig zu sein. Microsofts Umsätze mit Azure wachsen zwar weiterhin enorm, jedoch geht das Wachstum seit Jahren stetig zurück. Auch das Umsatzwachstum bei Office 365 in Business-Bereich geht seit Jahren zurück, während auf der anderen Seite die Umsätze mit Server-Produkten und Dienstleistungen steigen. Insgesamt wird die Cloud-Sparte von Microsoft auch in Zukunft eine sehr positive Bilanz aufweisen können, aber die Zeiten des dreistelligen Azure-Wachstums scheinen vorbei zu sein. Eine Trend-Umkehr scheint im Jahr 2019 noch nicht stattzufinden. Noch ist die Cloud für lokale Klein- und Mittelbetriebe kein Kern-Thema.
An der Börse dürften die Erwartungen an Microsoft nicht sinken. Durch die zu erwartende weiterhin sehr positive Bilanz aller drei Sparten sind Umsatzrekorde und entsprechend steigende Börsenkurse weiterhin möglich.