Microsoft hat Anfang Februar die erste Windows 10 20H1-Build für Windows Insider im Skip Ahead-Ring ausgerollt. Ungewöhnlich war hierbei, dass Windows 10 19H2 damit übersprungen wurde. Microsoft erklärte, dass einige Features für 20H1 schlichtweg eine längere Vorlaufzeit und Testphase benötigen.
Aus diesem Grund ist das Update mehr als ein Jahr vor dem geplanten Release bereits an die Windows Insider ausgerollt worden. Microsoft-Journalistin Mary JoFoley von ZDNet hat nun einige Informationen zu den geplanten Neuerungen recherchiert.
Azure-Team entwickelt jetzt den Windows Core
Im Grunde hat alles damit zu tun, dass nun die Änderungen der internen Reorganisationen vom Vorjahr nun beginnen, Wirkung zu zeigen. Dabei wurde nämlich die Entwicklung des Windows Kernsystems, nicht zu verwechseln mit Windows Core OS, im Vorjahr ins Azure-Team ausgelagert. Dieses entwickelt den Kern des Systems basierend auf den Bedürfnissen des Azure-, Xbox- und Windows Client-Teams. Bislang hatte das Azure-Team stets eine relativ alte Version von Windows 10 Server genutzt, was natürlich für die Entwicklung der Plattform suboptimal war. Mit der Verschiebung kann nun einerseits besser auf die Anforderungen des Azure-Teams eingegangen werden, andererseits kommt dort nun ein neueres System zum Einsatz.
Das Azure Team wird in Zukunft Plattform-Updates im Juni und Dezember ausliefern, auf deren Basis die verschiedenen Teams (Azure, Xbox, Windows Client) ihre Anpassungen machen können. Während das Windows Client-Team mit Windows 10 19H1 fertigstellt, finalisiert das Azure-Team bereits den Juni-Release mit dem Codenamen Vanadium für das Windows Kernsystem. Somit passt das Timing für den Vanadium-Release gar nicht für das Windows Client-Team.
Aus diesem Grund wird in diesem Jahr intern der Juni-Plattform-Release übersprungen und man arbeitet nun mit Hochdruck am Dezember 2019-Release, genannt Virbanium. Diese Plattform wird dann auch als Basis für den Windows 10 20H1 Release des Betriebssystems dienen.
Windows 10 1909 ist ein 19H1 Plus
Aus diesem Grund gibt es keine neue Plattform für das Windows 10 19H2 (Version 1909)-Update. Stattdessen wird Windows 10 1909 im Grunde wie auch „Feature2“ auf 19H1, also dem Windows 10 April 2019 Update, basieren.
Microsoft wird dennoch neue Funktionen in Windows 10 19H2 implementieren und sogar versuchen, einige Features von 20H1 auf das Herbst-Update zurück zu portieren. Windows 10 19H2 könnte somit wie ein kleineres Update erscheinen, jedoch hat Microsoft weiterhin vor zwei Feature Updates pro Jahr auszurollen.
Windows 10 20H1 birgt also eine Reihe von größeren Veränderungen im Kern des Systems. Es wird jedenfalls spannend zu sehen, wie sich diese Neuerungen sowie die längere Entwicklungszeit der darunterliegenden Plattform am Ende auswirken werden.
Quelle: ZDNet