Der Apple M1-Prozessor ist ein beeindruckender Beweis dafür, welche Akkulaufzeiten und welche Leistung aktuelle ARM-Technologie in Notebooks bieten kann. Trotz eines Vorsprungs von mehr als drei Jahren ist es Microsoft und Qualcomm nicht gelungen, diese Vorzüge in derartiger Manier auf den PC zu bringen. Apple schon.
Typisch für Microsoft muss nun der Pionier im ARM-PC-Bereich auf die junge Konkurrenz aufholen. Dafür rüstet Qualcomm nun das schwere Geschütz gegen Apple, in der Hoffnung die gigantischen Performance-Unterschiede zwischen Apples ARM-Angebot und jenem des US-amerikanischen Chipherstellers zu vermindern.
Hierzu arbeitet Qualcomm aktuell am neuen Snapdragon SC8280, welcher den Snapdragon 8cx ablösen soll. Hier soll es sich allerdings um einen vollkommen neuen Prozessor handeln, welcher den Fokus voll und ganz auf Performance und weniger auf Effizienz legt.
Qualcomms Antwort auf den Apple M1
Im Gegensatz zum Snapdragon 8cx, welcher auch im Surface Pro X steckt, wird es keine Effizienz-Kerne mehr geben. Die schwächeren CPU-Kerne des Chips sollten für leichtere Aufgaben dienen und gleichzeitig deutlich effizienter arbeiten, während die Performance-Kerne dann für mehr Leistung sorgen, wenn sie benötigt wird. Diese Art von Prozessor-Aufbau wird auch als bigLITTLE bezeichnet.
Der Qualcomm Snapdragon SC8280XP soll über vier „Gold+“-Kerne verfügen mit einer maximalen Taktrate von 2,7 GHz. Weitere vier „Gold“-Kerne werden mit konservativeren 2,43 GHz takten. Bei allen Kernen handelt es sich um Performance-Kerne, womit man durchaus in der Lage sein könnte, Apples Performance-Vorteil zu eliminieren.
Der Apple M1 bietet immerhin nur vier Performance-Kerne, welche allerdings von einer höheren maximalen Taktrate von 3,2 GHz profitieren. Die vier energieeffizienten Kerne takten mit höchstens 2,0 GHz.
ARM Performance zu welchem Preis?
Qualcomms voraussichtlicher Ansatz mit seiner kommenden Flaggschiff-SoC für Notebooks scheint nicht darauf abzuzielen, ein besseres Produkt als den Apple M1 zu konstruieren. Man scheint schlichtweg keine direkte Antwort auf die Mischung aus Leistung und Effizienz zu haben, die der Apple M1 mitbringt.
Stattdessen scheint man bei Qualcomm vollkommen auf rohe Leistung zu gehen und zu hoffen, dass dies die Akkulaufzeiten nicht immens beeinflusst. Mit acht reinen Performance-Prozessorkernen dürften die ARM-CPUs von Qualcomm durchaus herankommen an die Leistung des „Performance-Vierkerners“ von Apple. Ob man allerdings den äußerst geringen Stromverbrauch des Apple M1 imitieren kann, ist höchst fraglich. Die aktuellen Snapdragon 8cx-Implementierungen versuchen durch Effizienzkerne die Brücke zu schlagen aus Performance und Akkulaufzeit.
Damit ist bei Qualcomm nun aber Schluss. Man unternimmt drastische Schritte, wohl auch unter dem Druck, dass Microsoft bald abspringen könnte und sich nicht nur andere Partner sucht, sondern gar bald selbst eigene ARM-Prozessoren für Server und Tablets herstellen könnte.
via Windows Latest
Keine Ahnung, was Qualcomm da vor hat, aber die Rechnung wird nicht aufgehen. Schon jetzt würde ja beim Surface Pro X bemängelt, dass dir Laufzeit nur geringfügig höher als beim aktuellen Surface Pro seien. Wenn jetzt noch die Effizienz zu Gunsten der Performance geopfert wird, wieso sollte man dann überhaupt noch Windows 10 on ARM verwendern, wenn mit herkömmlichen x86-Chips ein besseres Ergebnis erzielt werden kann?
Du hast Recht in dem was du schreibst. Noch dazu sind Geräte mit Win 10 Arm noch dazu teurer. Mich würde überhaupt mal interessieren wie viele Geräte mit Arm Prozessoren und Win 10 Arm so verkauft wurden.
Also ich bin pro ARM, aber das was Qualcomm da aktuell liefert ist eben zu halbherzig. Microsoft hat da bisher eigentlich ganz gut geliefert, auch was die Emulation betrifft, aber die SoCs von Qualcomm waren bisher eben aufgeblasene SoCs für Smartphones. Aber Qualcomm hat sich ja jetzt Know-how eingekauft. Ich hoffe, das bringt die Wendung. Aber Microsoft kann natürlich auch gerne einen SoC entwickeln.