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Qualcomm: Gewinne gingen um 90 Prozent zurück

Qualcomm hat in diesem Jahr sehr schwere Zeiten hinter sich und das zeigte sich auch in den kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen. Darin gab das Unternehmen einen operativen Gewinn von nur 168 Millionen US-Dollar an.

Im vierten Quartal 2016 betrug der Gewinn noch 1,6 Milliarden US-Dollar. Der Grund für den starken Rückgang bei den Gewinnen sind Rechtsstreitigkeiten mit Apple und unterschiedlichen Regulierungsbehörden rund um den Globus. Die taiwanesische Wettbewerbsbehörde hat Qualcomm im letzten Quartal deshalb eine Strafe von 774 Millionen Dollar aufgebrummt. Zuvor war das Unternehmen in Südkorea und China zu hohen Strafen verurteilt worden.

Der Apple-Qualcomm-Streit

Die Begründung dafür lautete, dass Qualcomm wichtige Patente nicht an Konkurrenten lizenzieren wollte. Dazu gehört auch Apple, wo die Qualcomm-Chips für einiges Aufsehen gesorgt haben. Apple hat Qualcomm wegen unfairer Praktiken bei den Preisen der eigenen Produkte verklagt, woraufhin Qualcomm Lizenzzahlungen an Apple einstellte, weil Apple in Südkorea falsche Angaben vor der Wettbewerbsbehörde gemacht habe.

Daraufhin hat Qualcomm Apple verklagt, da im iPhone 7 gegen Patente von Qualcomm verstoßen wird. Im Zentrum stehen dabei jene iPhone-Modelle, die über ein Intel-Modem verfügen. Aufgrund der hohen Produktionsmenge beauftragt Apple meist mehrere Hersteller mit der Hardware für das iPhone. Beim iPhone 7 steckt in manchen Geräten ein Intel-Modem und in anderen Geräten ein Qualcomm-Modem. Das Qualcomm-Modem konnte wesentlich höhere LTE-Geschwindigkeiten erreichen, was Apple allerdings per Software blockiert hat. Gleichzeitig wurde Qualcomm vertraglich verboten, über diese Tatsache zu sprechen.

Qualcomm forderte von der US-amerikanischen FTC deshalb ein Importverbot für das iPhone 7. Microsoft selbst setzte sich gegen eine solche Maßnahme ein, gemeinsam mit Intel und Facebook. Die Redmonder gerieten so ins Kreuzfeuer der eigenen Partner.

Apple Hardware künftig ohne Qualcomm

In Anbetracht dieser Rechtsstreitigkeiten wird Apple künftig auf die Hardware von Qualcomm verzichten. Die iPhone-Modelle des kommenden Jahres werden mit Modems der Konkurrenz ausgestattet sein, was für Qualcomm erneut Umsatzeinbußen bedeuten könnte.

Mit Windows 10 ARM gehen Microsoft und Qualcomm eine riskante Partnerschaft ein, welche bereits Intel auf den Plan gerufen hat. Der Chiphersteller drohte nämlich bereits mit Klage, wenn die x86-Emulation tatsächlich auf den Markt kommen sollte. Interessant wird, wie man diese mögliche Klage abwenden will und ob Qualcomm dadurch wieder höhere Gewinne erzielen wird, vor allem, wenn Apple abspringt.


via reuters

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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