Spätestens seit Windows 10 ARM ist technisch grundsätzlich möglich, ein Smartphone mit vollem Windows 10 auszustatten. Jene Prozessoren, die in heutigen High-End Smartphones stecken, werden nun offiziell von Windows 10 unterstützt. Sowohl Microsoft als auch die anderen Hersteller weigern sich bislang allerdings, ein Smartphone mit Windows 10 auf den Markt zu bringen und das aus einem einfachen Grund: Das Betriebssystem unterstützt schlichtweg keine Telefonate über die SIM-Karte. Somit hat sich jede weitere Diskussion über die notwendige Optimierung des Betriebssystems für diesen Formfaktor, das nicht vorhandene Ökosystem sowie die Frage nach der Notwendigkeit eines PCs mit einem Display unter 6-Zoll von vornherein erledigt.
Intel PocketPC – Das Continuum Windows 10 Smartphone
Es scheinen allerdings nicht nur Windows 10-Fans alleine Interesse zu haben an einem ultraportablen PC. Dies beweist der jüngst im Zuge der Computex 2018 vorgestellte Intel PocketPC. Hierbei handelt es sich um einen kleines Windows 10 Smartphone, welches mit vollem Windows 10 läuft und in die Hosentasche passt. Betrieben wird der Prototyp von einem Intel Kaby Lake-Prozessor der Y-Serie, jedoch wurden weitere Spezifikationen nicht bekanntgegeben.
Zu diesem Windows 10 Smartphone präsentierte Intel auch ein passendes Dock, worauf das Smartphone angesteckt werden kann über den USB Typ-C Port an der Unterseite. Das Dock verfügt auch über einen Lüfter, worüber der Prozessor im Intel PocketPC gekühlt wird. Das Dock verfügt auf der Rückseite über eine Reihe weiterer Anschlüsse, worüber zum Beispiel ein Monitor sowie eine Tastatur verbunden werden kann. Auf diese Weise kann über den Intel PocketPC auch mit Maus und Tastatur sowie Desktop-Programmen gearbeitet werden wie einst als Vision für das „Surface Phone“ vorgesehen war. Laut Intel sei die Performance im Dock vergleichbar mit jener eines aktuellen 2-in-1-Geräts, die häufig ebenfalls auf Basis der Prozessoren der Y-Reihe laufen. Blickt man auf die beachtliche Performance des Dell XPS 13 2-in-1, so könnte das durchaus beachtlich sein.
Laut Intel befindet sich der PocketPC bereits seit dem Jahr 2016 in Entwicklung, was in etwa jener Zeitpunkt war als der Prozessor-Hersteller aus dem mobilen Geschäft ausgestiegen ist. Damals war in Partnerschaft zwischen Dell, Microsoft und Intel ein angebliches „Surface Phone“ in Arbeit, welches mit Windows 10 Mobile laufen sollte auf Basis eines Intel-Prozessors. Dank Continuum und nativer x86-Unterstützung für Desktop-Programme hätte es das ultimative PC-Smartphone werden sollen. Spätestens aber durch den Ausstieg Intels aus dem mobilen Bereich mussten auch diese Pläne verworfen werden.
Intel PocketPC – Kehrt Intel zurück in den mobilen Markt?
Dass Intel im Zuge der Computex 2018 interessanterweise direkt mehrere Projekte aus den eigenen Labors präsentiert, ist für den Konzern außerordentlich ungewöhnlich. Beide vorgestellten Prototypen hängen nämlich nicht wirklich mit neu vorgestellten Produkten oder gar geplanten Formfaktoren zusammen. Wenn Intel Prototypen vorzeigt, dann tatsächlich üblicherweise nur, um den Partnern zu zeigen, was mit aktueller Hardware von Intel und Software möglich ist.
Sowohl das Intel Tiger Rapids Tablet mit Dual-Display als auch dieser Intel PocketPC sind Formfaktoren, die momentan nicht für den Markt vorgesehen sind. Die technischen Schwierigkeiten, solche Geräte auf Basis dieser Konzepte als alltagstaugliche Geräte auf den Markt zu bringen, sind momentan einfach zu hoch. Üblicherweise werden solche Prototypen bewusst nicht gezeigt, um bei Nutzern nicht falsche Hoffnungen zu wecken.
Das Windows 10 Smartphone weckt nicht nur das Interesse von ehemaligen Windows Phone-Nutzern und insbesondere Fans. Die Idee, jederzeit einen vollen Windows 10-PC zur Verfügung zu haben, dürfte für viele Anwender ein sehr ansprechender Gedanke sein. Mit den neuesten Produkten scheint Intel Microsoft und seinen Partnern zeigen zu wollen, dass man den Prozessor-Hersteller bei mobilen Geräten nicht außer Acht lassen sollte. Sowohl Microsoft als auch Dell sollen mittlerweile nämlich an einem faltbaren Tablet-Smartphone mit Windows 10 ARM arbeiten, welches einerseits als Microsoft Andromeda und andererseits als Dell Januss bekannt ist.
Ich bin CPU-technisch nicht versiert, aber zum Thema Windows 10 und Telefon-Anrufe über Sim-Karte mit Telefon-App: Hat sich schon mal jemand mit dem Gedanken befasst, dass es mit Skype gar keine Hardware-Unterstützung für Telefonie braucht? Und da Microsoft alles Richtung Office365 (und Skype / Skype for Business) pusht könnte es künftig nicht mehr interessant sein, ein Smartphone im herkömmlichen Sinn zu bauen …
Wäre schön wenn ein OEM sich erbarmen würde ein Smartphone auf der Grundlage zu bauen.
Da Microsoft aber den Laden vorzeitig endgültig geschlossen hat kann ich mir nicht vorstellen das es jemand in absehbarer Zeit machen wird.
Etliche Apps wurden bereits entfernt. Außerdem müsste Intel noch etwas gegen den hohen Stromverbrauch tun.
„Das Betriebssystem unterstützt schlichtweg keine Telefonate über die SIM-Karte“
Wozu gibt es dann eigentlich seit ewigen Zeiten die Telefon-App?
Vor allem bemängelt das MS selbst. An ihrem eigenen System. Da sollen sie, statt sich darüber zu beschweren, die Funktionen nachrüsten. Momentan haben sie ja nur die Telefonie/Fax-Schnittstelle aus den ersten Windows-Versionen drin. Entweder ersetzen sie diese Leiche durch neue Schnittstellen oder sie bauen die vorhandenen aus…
was geht denn da gerade ab? hat Intel Angst dass sie durch Windows 10 on Arm auf einem mobilen Gerät (warum nicht auch mit Telefonie) die Vormachtstellung verlieren?
es geht nicht konkret um dieses eine Konzept, sondern um die nächste Generation des mobilen Computings. Wir wissen zwar noch nicht, wie genau diese aussehen wird, aber bei Intel, Microsoft, Qualcomm usw. dürfte man schon einige Ideen dazu haben. Das Smartphone ist jedenfalls nicht das Ende der Fahnenstange beim mobilen Computing.
Intel fürchtet, dass es für sie nicht mehr kleiner geht als 2-in-1s und zeigt deshalb so demonstrativ, dass man mithalten kann mit Qualcomm vor allem. Denn auch, wenn die Erfolgsaussichten derzeit klein scheinen, darf Intel diesen Markt Qualcomm nicht kampflos überlassen. Denn was, wenn es das „next big thing“ ist? Intel wäre nicht dabei.
Ich würde mir sowas direkt holen. Gern auch von AMD und ohne Spectre. 🙂
Dazu bringt es aber überhaupt nichts, irgendwelche Prototypen zu zeigen – ein Core-M in ein Phone zu packen ist ja technisch überhaupt keine Kunst. Problem ist eher das Intel CPUs meilenweit von der Effizienz entfernt sind die nötig wäre im Phone Bereich mithalten zu können.
Bei der Effizienz nehmen sich chip-Giganten nichts. Keiner hat DIE überragende Technologie – Vergleiche mit der Auto-Industrie drängen sich da geradezu auf.
Bei normaler Last ist Rechenleistung/W ziemlich gleich.
Intel und ARM-basierte unterscheiden sich darin den Verbrauch im Leerlauf und Teillastbereich zu minimieren. Da hat z.B. Qualcomm Vorteile. Sie haben alle Motherboard -Komponenten auf einem Chip. Sie verwenden big.little CPU’s um nur soviel CPU laufen zu lassen wie gebraucht wird. Und sie verwenden DSP(’s) für Low Power Tasks wie Musik/Video-Playback, Sensor-Recording usw. Für Video Playback läuft bei Intel ne Dual Core CPU auf Single mit minimaler Frequenz und der Codec Hardware-beschleunigt über die GPU. CPU Auslastung vielleicht 5-10%. Und schon da liefert die mehr Performance als gebraucht wird und verbraucht logisch auch mehr Strom. Beim Intel System lassen sich System bedingt nicht so viel Verbraucher wegschalten. Alles ein Ergebnis der Herkunft. Andererseits am anderen Ende der Fahnenstange hat Qualcomm keine Reserven, wenn die einen oder anderen MIPS mehr benötigt werden. Also bei vergleichbarer Arbeitsaufgabe und wenig Notwendigkeit/Möglichkeit Verbraucher wegzuschalten sollte keine wesentliche Differenz vorhanden sein.
Und genau da täuscht du dich. Weiss zwar nicht wo du deine Info her hast, aber ich bekomme bei ARM CPUs aus einem gegebenen Power Budget deutlich mehr Leistung als mit entsprechenden AMD oder Intel CPUs. Es geht hier in erster Linie überhaupt nicht um low-power tasks sondern um Use-cases wo ich die CPU auslaste (also alle Kerne auf 100% laufen lasse).
Ich empfehle dir sehr, nich auf allemeines Marketing blabla auszuweichen sondern deine Behauptunge mit konkreten Zahlen zu unterlegen…die wirst du aber nicht haben, da deine Aussage, dass es keine signifikante Effizienz Differenz zwischen ARM und x86/x64 CPUs gibt nicht die Realität wiederspiegelt.
Ok Da täuscht du dich, aber gehörig!
Hast du überhaupt verstanden was NLTL geschrieben hat?
Wie „misst“ du die Effektivität der CPU?
X86 CPU’S haben den Nachteil das sie schwer zu 100% auslastbar sind. Du benötigst einen optimierten Compiler, optimale Treiber etc. Außerdem sind aktuelle x86 CPU’s wesentlich leißtungsfähiger als aktuelle ARM CPU’s.
Wie willst du die direkt miteinander Vergleichen?
Man kann gar keine gleichen Test Bedingungen herstellen.
Alleine deswegen weil ARM Hardware eher Microcontroller sind und eben keine reinen Prozessoren.
Beim strom sparen unterscheiden sich beide, da hat Arm eindeutig die Nase vorn.
Die internen GPU’s von Intel sind auch bekanntermaßen nicht die besten.
Aber die Behauptung ARM sei bei vollasst immer effizienter ist einfach falsch!
Wie ich das messe? Ganz einfach. Ich benutze einen Berechnungs-Kernel, wie zum Beispiel Zip Komprimierung/Dekomprimierung. Dann übersetzte ich den Quellcode mit dem gleichen Compiler und gleichen Optimierungen für x64 und ARM64. Dann lade ich sämtliche Cores mit besagter Load zu 100% und messe, welche CPU mehr Workload per Zeit geschafft hat. Da man nun davon ausgehen kann, dass die CPUs am TDP Limit arbeiten kann man hervorragend vergleichen. Eine Power Messung verfeinert das Resultat gegebenenfalls, aber die ARM CPUs sind meist soweit vorne dass sich sowas erübrigt.
So kommen wir mal zu dir, wie kommst du zu der Aussage dass dem nicht so ist? Einfach mal geraten, oder einfach im internet gelesen oder auch untersucht? Danke also für deinen „Beitrag“.
„Berechnungs-Kernel“?
Ist das eine neue Wortschöpfung?
„z.B. Zip“.
Datenkompression ist ein sehr Speicher intensiver Vorgang der die CPU auf x86 Seite einseitig mit wenigen Instruktionen auskommt. Die SIMD fähigkeit ist mittelmäßig. Für die Praxis für einen Vergleich der TDP nicht geeignet.
Mit dem selben Compiler bedeutet nicht das der Compiler für x64 das Optimum an performance herausholt. Gerade die GCC Compiler sind eben oft nicht so gut beim Optimieren für x64 wie der Intel Compiler (speziell wenn man den Befehlssatz der exakten Ziel CPU nutzt).
X64 CPU’s sind CISC CPU’s. Daher spielt ein Optimaler Code eine grössere Rolle als bei ARM, das traditionell eher eine RISC CPU ist ( auch wenn heutzutage die Grenzen verschwimmen).
Wenn man beispielsweise die „selben“ Compiler Einstellungen bei den GCC Compilern für x64 und ARM 64 verwendet (beides nicht optimiert aber schnell compiliert) dann erhält man deswegen fast zwangsläufig bessere Performance auf einer RISC Architektur.
Außerdem: Beim messen des Stromverbrauchs misst man bei x64 zwangsläufig je nach Mainboard andere Verbraucher außerhalb der CPU mit.
Du gehst also entweder davon aus das eine RISC Architektur schneller ist, oder das Intel einfach nicht so gut im CPU Design ist wie ARM. Da erübrigt sich schon jede Diskussion.
Ich überlese geflissentlich mal die ein oder andere Sache die nichts zum Thema beiträgt – zum Beispiel deine gewagten Thesen bezüglich Datenkompressions-Algorithmen. LZMA Kodierung wie bei 7-zip sind auf jeden fall nicht Speicher limitiert sondern compute limitiert – und dazu noch sehr gebräuchlich.
Schaffst du es auch nur eine deiner Aussagen halbwegs zu belegen – einer würde mir vorerst reichen … hast ja offensichtlich genug Beispiele parat wo der x86 richtig schlecht ist oder wo bei der Kompilierung jede Menge schiefgehen kann – um Ausreden warum ein x64 doch nicht so effizient wie ein ARM ist – wie du behauptest – bist du auf jeden Fall nicht verlegen.
Jetzt mal nen Beispiel von dir inclusive Compiler Version und Optimierungen wo ein x86 bei gleicher Power gleich schnell wie ein ARM ist –> DEINE BEHAUPTUNG!
Dann lade doch beispielweise mal ein von dir übersetztes Projekt für ARM64 und x64 im Netz hoch, so dass man deine Aussage nachvollziehen kann – bezüglich gleicher Power Effizienz ….ich vermute nur sehr stark dass da von dir nichts kommen wird.
Da ich das professionell mach habe ich alle Compiler in der aktuellsten Version zur Verfügung inclusive der neusten kommerziellen Version der Intel und ARM Compiler. Warte praktisch nur auf ein Beispiel von dir 🙂
Du hattest im vorherigen Beitrag geschrieben, das du alle Kerne mit 100% belasten würdest und dann misst, welche CPU mehr Workload \ Zeit schafft.
Damit würdest du die Performance messen, nicht die Effizienz! Wir benötigen Workload \ Energie.
Ich habe nicht „(Speicher) limitiert“ geschrieben! Ich habe geschrieben das der Speicher stark genutzt wird. Bei Datenkompression sowie Codierung im allgemeinen werden viele Speicherzugriffe durchgeführt. Diese benötigen Energie welche nicht in die Betrachtung einbezogen werden darf!
Die gesamte Elektronik bei x64 ist üblicherweise nicht auf extremes Stromsparen ausgelegt.
Sei „Workload“ = einer definierten immer genau gleichen Datenmenge im RAM welche auf beiden Systemen mit dem selben Algorithmus (meinet wegen lzma) bearbeitet wird.
Dann muß gemessen werden, wie viel Energie an den Pins\“Balls“ der CPU’s benötigt wird um den Workload vollständig zu bearbeiten.
Da aber zwangsläufig auf beiden Systemen noch andere Prozesse ausgeführt werden misst man nie die tatsächlich nur für den Workload verbrauchte Energie!
Man müsste auf beiden Systemen quasi ohne Betriebssystem messen oder sicherstellen das genau die selben Prozesse ausgeführt werde.
Du hast nicht zufällig Zugriff auf ein Elektronik Labor wo die Stromaufnahme direkt an den VCC Pins der CPU’s gemessen werden kann, um nicht die ganze Infrastruktur des Mainboards mit zu messen?
Es gibt keine Belege das die ARM Architektur bezüglich des Stromverbrauchs für *die selbe* Rechenleißtung wesentlich effizienter wäre.
Du behauptest es lediglich und begründest dieses mit fehlenden Belegen. Die Beweislast liegt aber auf der Seite wo eine Behauptung zuerst aufgestellt wurde.
Übrigens mache ich das ebenfalls professionell und das seit einigen Jahrzehnten. Du hast nicht zufällig ebenfalls bereits eine Simulation einer CPU auf Logik Gatter Ebene geschrieben?
Das Thema Effizienz der verschiedenen Systeme wird seit etlichen Jahren mit verschiedenen Behauptungen garniert und doch liegen verschiedene Designs stets ungefähr gleich auf.
Was einen großen Einfluss hat, das ist die Strukturbreite. Aber wir vergleichen ja nicht CPU’s verschiedener Generationen miteinander.
Man kann sich auch einfach einmal folgendes betrachten:
Wie viele aktuelle Super-Computer nutzen ARM basierte CPU Designs? Es müsste doch die Mehrheit sein wenn ARM basierte Designs unter Volllast so viel effizienter wären! Denn die Energie Kosten spielen bei Super-Computern eine entscheidende Rolle.
Und zum Thema Microcontroller. Auch wenn deine Internet Lektüre ergab, dass ARMv8A cores Microcontroller sind – empfehle ich an dieser Stelle doch mal das Architecture Reference Manual von ARM v8.2A.
Die einzigen Micocontroller von ARM ist die 32 bit Cortex-M Serie – über die reden wir hier aber nicht.
Ich schrieb ja auch „eher“ wie ein microcontroller. Mir ist bekannt das der RAM extern ist.
Trotzdem sind die ARM Implementationen wie der Snapdragon 845 eher wie Micro Controller.
Ich habe bisher jedenfalls noch keine X64 CPU mit integrierten:
-LTE Modem
-eye-tracking DSP
-Hardware Video Encoder
-WiFi
-BLUETOOTH
-GPS Empfänger
-Audio Hardware incl Codecs in Hardware
geschweige denn
(Bild) Signal Prozessor
gesehen!
Klingt für mich sehr nach der Definition von Microcontroller..
Nur weil nicht Micro Controller drauf steht ist nicht ausgeschlossen das einer drin ist!
Genau