Mit der Android-Plattform dominiert Google zweifellos am mobilen Markt. Während der Google I/O-Konferenz ließ das Unternehmen wissen, dass Android monatlich 2,5 Milliarden aktive Nutzer hat.
Schrittweise dürfte der Suchmaschinengigant damit auch versuchen, diese mobile Dominanz auch auf den Desktop auszuweiten. Neue Formfaktoren, weiterentwickelte Betriebssysteme sowie neue Plattform-Funktionen lassen diese Bemühungen im Jahr 2019 zunehmend ans Licht kommen. Die Foldables sind für den Konzern eine echte Chance, die eigenen Stärken im mobilen Bereich auch auf größere Geräte auszuweiten. Chrome OS wird nämlich nicht lange der einzige Konkurrent bleiben, den Microsoft im Desktop-Bereich fürchten muss.
Android bekommt Continuum
Mit Android Q wird Google einen nativen Desktop-Modus in das mobile System implementieren. Entwickler können die Funktionen jetzt schon testen und Anwendungen für die Bedienung auf größeren Displays sowie in Fenstern optimieren. Mit dem zusätzlichen Platz, welcher auf Foldables sowie Desktops verfügbar ist, können Entwickler ihre Anwendungen deutlich leistungsfähiger gestalten und diese näher an ihre Desktop-Äquivalente bringen. Denke: Photoshop für Android im Vergleich zu Photoshop für Windows. Die Grenzen könnten verschmelzen. Das, was sich Microsoft-Chef Nadella vor Jahren als seine Vision für die Zukunft des Computings vorgestellt hatte, setzt Google momentan aktiv in die Tat um.
Mit einem Google Pixel-Smartphone, worauf die Android Q-Beta installiert ist, können Entwickler den Desktop-Modus jetzt schon testen. Dabei wird das Gerät über einen USB-C zu HDMI-Adapter an einen Monitor angeschlossen. Apps werden in Fenstern dargestellt, wie das bereits unter Windows der Fall ist.
Der Weg zum Erfolg am Desktop führt über Foldables
Selbstverständlich ist es kein Geheimnis, dass Nutzer sich nicht so richtig für Continuum, DeX und ähnliche Konzepte interessieren. Obwohl Android zweifellos ausreichend sein dürfte für die reguläre Desktop-Nutzung, scheinen Anwender noch die traditionelleren PC-, Laptop- und Tablet-Formfaktoren zu präferieren. Das liegt womöglich auch daran, dass Android-Apps im Regelfall für diese Benutzererlebnisse einfach nicht optimiert sind. Die Foldables bieten für Google allerdings eine Chance, Entwickler ein bisschen in diese Richtung zu lotsen. Der neue Formfaktor wird es einfach erforderlich machen, dass Apps zumindest zwei Modi besitzen. Der Tablet-Modus wird dabei der Desktop-Experience sehr ähneln und Google schlägt zwei Fliegen mit einer Klatsche.
> Microsoft glaubt wohl, Foldables sind nicht das „Next-Big-Thing“
Quelle: YouTube