HP hat mit dem neuen HP Elite x2 1013 G3 ein neues Business-Convertible ins Rennen geschickt. Damit will man Unternehmen eine ultramobile Lösung für die Arbeit unterwegs bieten, die trotzdem alle Feinheiten bietet, die Unternehmenskunden erwarten könnten.
In Wahrheit ist das HP Elite x2 1013 G3 ein Surface Pro-Klon für Business-Kunden. Wir haben das Gerät in den letzten Wochen ausführlich für euch getestet.
HP Elite x2 1013 G3 Test – Video
HP Elite x2 1013 G3 Test – Design
Die Bezeichnung als Surface-Klon ist angesichts des Formfaktors des HP-Detachables natürlich nichts Negatives. Microsoft will schließlich, dass der Formfaktor von möglichst vielen Windows-Herstellern übernommen wird.
HP lässt allerdings auch eigene Ideen in die Entwicklung einfließen anstatt blind einen Formfaktor zu tkopieren wie Huawei oder Samsung. Das wird besonders beim Design des HP Elite x2 1013 G3 offensichtlich. Obwohl es derselbe Formfaktor ist, bietet das HP Elite x2 ein komplett anderes Design.
Das HP Elite x2 1013 G3 hat eine überraschend markante Gehäuseform. Die Seiten des Geräts sind nämlich nicht einfach flach und beherbergen Anschlüsse und Knöpfe, sondern die Kanten sind nach innen hin abgeschrägt. Das Design ist unglaublich interessant. Der US-Hersteller setzt im Business-Bereich schon länger auf diese sehr markanten und kantigen Designs, genaugenommen seit dem HP EliteBook x360. Mit dem kürzlich neu vorgestellten HP Spectre x360 bringt man diese Designsprache auch in den Consumer-Bereich. Wir können also doch schöne Dinge haben.
Der Kickstand ist beim HP Elite x2 1013 G3 ebenfalls traditionell anders als bei Microsoft und bildet im Grunde nur den Rahmen des Geräts. Dank des kantigen Designs benötigt man keine Auslassung an einer Seite, um den Kickstand zu öffnen. Man kann mit den Fingern überall hingreifen und den Kickstand somit sehr einfach öffnen. Dafür ist der maximale Öffnungswinkel des Kickstands etwas geringer als bei Microsofts Detachable.
HP Elite x2 1013 G3 Test – Verarbeitung
Bei der Verarbeitungsqualität geht HP keine Kompromisse ein. Das HP Elite x2 1013 G3 ist so solide verarbeitet, wie man es von einem derart teuren Gerät für den Geschäftsbereich erwartet. Das Metallgehäuse wirkt sehr robust, obwohl das Tablet alleine nur 7,9 Millimeter dünn ist.
Dennoch gibt es beim HP Elite x2 1013 G3 eine Besonderheit, die es vor allem von Consumer-Geräten abhebt. Unter dem Kickstand sind nämlich sechs T5-Schrauben versteckt, die den Zugang zu den Innereien des Tablets ermöglichen. Dank der Bauart des HP Elite x2 können auf diese Weise die SSD, der Akku, WLAN-Chips und das Display getauscht werden. Der Arbeitsspeicher ist allerdings fest verlötet, weswegen zumindest diese Komponente nicht getauscht werden kann. Es ist jedoch bereits beeindruckend, dass HP dies in einem Tablet-Formfaktor gelungen ist ohne dabei offensichtliche Kompromisse beim Design oder bei der Verarbeitungsqualität eingehen zu müssen.
Anschlüsse
Anschlusstechnisch gibt es beim HP Elite x2 eine für 2018 nicht mehr allzu ungewöhnliche Situation mit drei USB Typ-C Thunderbolt 3-Ports. Wie es sich gehört für ein High-End Gerät, nutzt das HP-Tablet alles aus, was die Technologie hergibt. Wenn man Drucker und Displays bereits auf Wireless-Technologien oder USB-C umgestellt hat oder Docks bzw. mobile Dongles verwendet, hat man im Alltag gar kein Problem.
USB-C gehört die Zukunft und wenn man die Umgebungsfreigabe von Windows 10 verwendet, braucht man auch nicht für jede Kleinigkeit einen USB-Stick oder ein Dongle.
HP Elite x2 1013 G3 Test – Display
Unser Testgerät des HP Elite x2 war mit dem höher auflösenden Panel mit 3000 x 2000 Pixeln ausgestattet, womit die Displayauflösung des 13-Zoll Tablets auf einer Stufe ist mit dem Surface Book 2. Nicht nur aufgrund der hohen Auflösung handelt es sich hierbei um ein wirklich beeindruckendes Panel.
Das Elite x2 mit dem 2K-Display bietet eine vollständige Abdeckung des sRGB-Farbraums, was sich bei der beeindruckenden und sehr lebendigen Farbdarstellung zeigt. Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls auf dem Niveau von High-End Tablets.
Laut HP-Angaben beträgt die Displayhelligkeit beim 2K-Display 450cd/m², womit es sich zweifellos im High-End Bereich für Tablets befindet. Während die Helligkeit grundsätzlich gut ist, kommt das Panel hier nicht an die High-End Notebook-Konkurrenz heran wie den Surface Laptop oder das Huawei MateBook X Pro. Die starke Spiegelung der Gorilla Glass 4-Verglasung verhindert, dass man komfortabel im direkten Sonnenlicht arbeiten kann. Inhalte auf dem höher auflösenden Panel sind im Sonnenlicht gerade noch erkennbar und es ist noch möglich, damit draußen zu arbeiten.
Wer allerdings eine Tätigkeit ausübt, wo das Gerät weitestgehend im Außenbereich verwendet werden soll, für den bietet HP eine FullHD-Variante an mit einem außerordentlich hellen FullHD-Display, die allerdings beim Kauf konfiguriert werden muss.
Stiftunterstützung und Touch
Das Touch-Display am HP Elite x2 unterstützt Eingabe per Stift über den HP Active Pen, welcher nicht im Lieferumfang enthalten ist. Beim Testen ist uns aufgefallen, dass der Stift etwas unpräzise reagiert und das nicht nur am kompletten Rand des Geräts. Der Punkt, welcher die Spitze des Stifts auf dem Display markiert, zitterte bei unserem Testgerät je näher man dem Rand kommt. Der Stift war beim längeren Schreiben oder Zeichnen gelegentlich unpräzise. Entsprechend habe ich die Inking-Funktionalität selten bzw. ungern verwendet. Ich denke, dass es sich hierbei um ein isoliertes Hardware-Problem unserer Testeinheit handelt.
HP Elite x2 1013 G3 – Audio
Die Lautsprecher im HP Elite x2 1013 G3 sind an der Front der Tablet-Einheit verbaut, wo sie im oberen Drittel des Displays links und rechts angebracht sind. Oben rechts über dem Display erinnert der Bang & Olufsen-Schriftzug nochmals daran, dass der Premium-Audiohersteller seine Finger im Spiel hatte.
Tatsächlich kann man diese Beteiligung beim HP Elite x2 auch hören. Die Lautsprecher bieten einen überraschend klaren und satten Klang für ein Tablet. Außerdem verfügen sie über eine gute Lautstärke, die einen kleineren Raum gut ausfüllen kann.
HP Elite x2 1013 G3 Test – Tastatur und Touchpad
Mitgeliefert beim HP Elite x2 wird ein Tastatur-Cover, welches über einen magnetischen Anschluss an der Unterseite des Tablets angebracht wird. Qualitativ zählt HPs „Type Cover“ zu den besseren Tastaturen unter den Surface-Klonen.
Zuerst das Positive: Wer HPs hervorragende Notebook-Tastaturen kennt und gerne benutzt, wird beim HP Elite x2 nichts Anderes vorfinden. Die Notebook-Tastaturen von HP weisen einen vergleichsweise hohen Hub auf und sie bieten ein sehr gutes Feedback. Die Tastatur ist exzellent zum längeren Tippen, da man weder große Mühe noch wirkliche Präzision benötigt, weil die einzelnen Tasten trotz des hohen Hubs leicht zu drücken sind und immer gut reagieren. Trotz all der Stärken, die HP bei mobilen Tastaturen hat, ist der Type Cover-Klon leider noch nicht auf Niveau eines Surface Pro. Es kam bei der Benutzung nämlich manchmal vor, dass die linke STRG-Taste nicht reagierte, wenn man das Gerät im Schoß nutzte und die Handflächen auf der Handballenablage abstützte. Das Cover bog sich leicht durch und das Drücken der STRG-Taste hatte keinen Effekt mehr.
Das Touchpad war dafür eine Überraschung. Ungewöhnlich ist nämlich, dass HP endlich auf den Präzisionstouchpad-Treiber von Microsoft setzt. Damit lassen sich die Trackpad-Gesten einheitlich in den Einstellungen von Windows 10 konfigurieren. Für ein Tablet hat das HP Elite x2 ein sehr geräumiges Touchpad, welches in Läge und Breite außergewöhnlich groß ist. In Sachen Qualität kann man sich ebenfalls absolut nicht beklagen. Es ist sehr präzise, reagiert schnell und zuverlässig.
HP Elite x2 1013 G3 Test – Performance und Software
Wie auch das Microsoft Surface Pro 6 ist das HP Elite x2 1013 G3 mit Intel Core-Prozessoren der 8. Generation ausgestattet, sprich Kaby Lake Refresh. Im Gegensatz zum Microsoft-Tablet verfügt das HP Elite x2 allerdings über einen Lüfter, welcher dem Thermal Throttling etwas entgegenwirken kann. Der Lüfter war im Alltag fast nie zu hören und wurde selbst in leisester Umgebung kam vernommen.
Stärker als das MacBook Pro
Tatsächlich bietet das HP Elite x2 trotz des eher unscheinbaren Tablet-Formfaktors die Performance eines echten 13-Zoll Ultrabooks. Es ist dank neuerer Prozessoren sogar leistungsfähiger als das MacBook Pro. Deutlich leistungsfähiger. In Geekbench-Prozessorbenchmark schlägt das HP Elite x2 1013 G3 das aktuellste MacBook Pro um satte 3.500 Punkte oder um es anders zu formulieren: Das HP Elite x2 1013 G3 ist um ein Surface Go leistungsfähiger als das MacBook Pro.
Somit ist das dünne Tablet nicht nur für Alltägliches sehr gut geeignet, sondern der Quadcore-Prozessor macht auch bei Videobearbeitung in Premiere Pro eine überraschend gute Figur. Dank des phänomenalen Displays ist es auch ein hervorragendes Gerät für Photoshop unterwegs.
HP Elite x2 1013 G3 Test – Akkulaufzeit
Der Hersteller verspricht beim HP Elite x2 1013 G3 eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden und 30 Minuten, die ehrlicherweise im Alltagsgebrauch nicht erreichbar sind. Zwischen 7 und 8 Stunden waren in unserem Test bei realer alltäglicher Nutzung des Browser einigen Apps wie der WindowsArea.de-App problemlos erreichbar. Für ein Tablet ist das ein guter Wert, wenn dieser auch nicht ganz auf dem Niveau eines Surface Pro (2017) ist.
Windows Hello
Das HP Elite x2 bietet sowohl den Login über Fingerabdruck-Scanner an der Rückseite sowie über die Gesichtserkennung. Der Fingerabdruck-Scanner ist gut, aber in der Qualität nicht vergleichbar mit modernen Smartphones.
Die Windows Hello-Gesichtserkennung hat uns dafür mit ihrer Geschwindigkeit überrascht. Während herkömmliche Geräte im Sonnenlicht vor allem Probleme haben, erkannte mich das HP Elite x2 unter schwierigen Bedingungen stets korrekt. Die Sicherheit bleibt dadurch ebenfalls gewährleistet und Windows Hello lässt sich nicht austricksen.
HP Elite x2 1013 G3 Test – Fazit
Insgesamt ist das HP Elite x2 1013 G3 ein wirklich gutes Business-Gerät für die Arbeit unterwegs mit leistungsfähiger Hardware, solider Akkulaufzeit und guten Display-Optionen. Dank eines sehr modernen und schlanken Designs kann sich das Tablet überall sehen lassen und dank LTE-Konnektivität ist es auch überall verbunden. Die Tastatur sowie das Touchpad konnten in unserem Test überzeugen, während die Stifteingabe etwas Probleme bereitete. Anschlussmöglichkeiten sind mit drei USB Typ-C Ports zwar etwas begrenzt, aber im modernen Office mit Wireless-Druckern und Displays sowie entsprechenden USB-C Docks sollte das kein Problem sein.
Besonders im Geschäftsbereich hat das HP Elite x2 1013 G3 definitiv seine Stärken. Neben der möglichen Wartung der SSD und Netzwerk-Chips liefert HP eine Suite an Software-Lösungen mit, welche die Integration des Tablets in die Infrastruktur von Unternehmen ermöglichen soll. Es ist ein Surface Pro, nur eben elitär.
2K=3000 Pixel? Das Display hat doch 3000 Pixel in der Breite. Man könnte also gleich von einem 3K Display sprechen
Aber danke für den ausführlichen Bericht!
Ich lese immer nur Tablet, Tablet, Tablet… 0.o Abgesehen davon, dass diese Zwittergeräte wie Surface&Co weder Fisch noch Fleisch sind würde ich sagen: Tablet =/ Notebook.
So gesehen wäre doch eher dieses Tablet-Gerät mit dem aktuellen iPad Pro vergleichbar. Oder lieber doch nicht? (Desktop-OS=/mobiles OS)
Es ist ein Tablet mit Tastatur. Detachable. Das iPad Pro ist kein Computer. Sorry, aber das ist so.
Und es ist einfach ein dünneres, leichteres Notebook mit einem mehr Mobilität. Wenn es ultraportabel sein muss und dennoch die Leistung eines Notebooks braucht, dann ist diese Kategorie außerordentlich gut. Es ist einfach vielseitig.
Schreibt jemand, der von iPads nicht viel zu wissen scheint. 😉
Aber gut…
hatte ein iPad Mini. Ist es nicht wert. ist ein reines Surf-Tablet. Produktiv anfangen kannst mit den Dingern nichts.
Da ist Windows RT noch mehr Computer…
iPad Mini aus der Erinnerung mit diesem hier oder dem aktuellen iPad Pro zu vergleichen… Da liegen Welten. Sicher ist die Handhabung anders als bei Desktop-Geräten. Dennoch arbeite ich mit diesen Geräten seit Erscheinen(!) „produktiv“.
Das ist also immer die Frage des Betrachters. Und was ist heutzutage ein „Computer“? Meinst du etwa den altehrwürdigen IBM-kompatiblen PC mit x86-Architektur?
Da ich in beiden Welten zu Hause bin kann ich für mich das so einschätzen, dass jedes System seine Vor- und Nachteile hat. Mehr zu Hause bin ich dann aber doch beim „Nicht“-Computer.
Ich habe sowohl ein iPad Pro 2018 (LTE, 256 GByte RAM) als auch einen HP Elite X2 G3 (Core i7, LTE) im Einsatz. Zwischen beiden Geräten liegen Welten.
Das Windows-Tablet von HP ist dem iPad Pro in fast allen Disziplinen überlegen. Kein fummeliges Drag & Drop, gute Fensterverwaltung, simpler Zugriff auf NAS-Laufwerke, ausgereiftes Multitasking und die bessere Wahl beim Internet-Surfen.
Weshalb zum Beispiel kann ich mit Safari oder Chrome noch immer keine sicherheitsrelevanten Erweiterungen wie uMatrix oder Ghostery unter iOS installieren? Weshalb muss ich mich von einem Dutzend Tracker beschatten lassen?
Auch beim Anschluss von externen Gerätschaften macht das iPad Pro über die verbaute USB-C-Schnittstelle im Gegensatz zum HP Elite X2 G3 mit zwei Thunderbolt-Ports alles andere als eine gute Figur. SSDs funktionieren nicht, USB-C-Sticks werden nur partiell erkannt, der eine Monitor funktioniert, der andere nicht. Mich nervt die Fort-Knox-Mentalität von Apple zunehmend. Die iPad-Pro-Tastatur hat auch kein Trackpad- Warum eigentlich nicht? iOS ist weiter nicht für größere Bildschirmdiagonalen ausgelegt. Das merkt man an allen Ecken und Enden.
Ich hab’s inzwischen aufgegeben, nutze das iPad nur noch als Media-Tablet. Ganz selten auch unterwegs, wenn ich nur in paar Mails schreiben muss. Das HP Elite ist für mich die perfekte Mischung aus Notebook und Tablet.
Viele Grüße
Multiplex