Als Microsoft im Jahr 2012 das Surface RT vorgestellt hatte, wurde das Unternehmen auch vom Konkurrenten Apple dafür belächelt. Kein Wunder, denn das Gerät war ein absoluter Flop, musste Microsoft dafür bekanntermaßen 900 Millionen US-Dollar abschreiben.
Apple-Chef Tim Cook ging sogar so weit und nannte das Produkt eine Mischung aus Kühlschrank und Toaster, die keiner brauche. Drei Jahre später hatte Microsoft mit seinen Geräten den PC-Markt revolutioniert. Es war und ist weiterhin der einzige stetig wachsende Bereich, während Tablets stark rückläufig sind. 2015 musste Apple reagieren und Ende des Jahres war das iPad Pro geboren, ein Tablet mit faltbarem Tastaturcover, wie beim 2012 vorgestellten HP Pavilion x2, und einem Stift. Apple war sicher: Der PC ist dem Untergang geweiht, die Zukunft gehört Convertibles wie dem iPad Pro.
Apple läuft Surface Studio hinterher
Zwei Jahre darauf haben die Redmonder das Surface Studio vorgestellt, einen All-in-One, der sich vorrangig an Designer, Kreative richtet und damit ganz offen im Teich von Apple fischt. Der Hardware-Konzern aus Cupertino reagierte schnell: Nur wenige Wochen später ließ man die eigenen Mitarbeiter wissen, dass man die eigenen PCs nicht aufgegeben hatte, obwohl seit Jahren keine neuen Innovationen mehr vorgestellt worden waren.
Surface Laptop schafft eine neue Situation
Nun bereitet Microsoft den Start eines weiteren Produkts vor, dessen erstes Ziel es sein wird, Apple potenzielle Kunden wegzuschnappen. Der Surface Laptop ist etwas günstiger als ein MacBook, leichter und bietet längere Akkulaufzeiten. Für das Notebook mit Touch-Display ist Microsoft bereits von vielen Seiten gelobt worden, darunter auch von vielen Lifestyle- und Fashion-Bloggern. Diese Kundenschicht, der die Hardware nicht aller höchste Priorität ist, wurde bislang von Apple dominiert und diesen Bereich will sich Microsoft nun zurückholen.
Microsoft selbst hat im November den bisherigen Erfolg der Surface-Reihe gefeiert und konnte sich den Seitenhieb gegen Apple nicht verkneifen, nannte man das neue MacBook Pro sogar enttäuschend. Für Apple-Verhältnisse war das MacBook Pro auch ein Flop.
Mit Microsofts Markteintritt scheint man bei Apple zusätzlich darum bemüht, das eigene Produktportfolio zu erweitern. Angeblich will das Unternehmen noch in diesem Jahr drei neue Notebooks präsentieren, darunter wohl auch ein MacBook Pro mit leistungsfähigerer Hardware. Da es allerdings noch keine neue Generation an Intel-Prozessoren gibt, werden weiterhin Chips der aktuellen Kaby Lake-Generation verbaut. Eine derart kurze Zeit zwischen zwei Upgrades ist für Apple sehr unüblich, immerhin hat das MacBook Air seit sieben Jahren kein ordentliches Hardware-Upgrade mehr bekommen, der Mac Pro seit 2013 und der Mac Mini wurde sogar seit 10 Jahren nicht mehr grundlegend verändert.
Laut internen Quellen wird das nächste Laptop-Upgrade von Apple daher keine weltbewegenden Neuerungen mitbringen, sondern nur eine Demonstration dessen sein, dass man weiterhin in diesem Markt aktiv ist. Microsoft hat in den letzten Monaten sehr viel mediale Aufmerksamkeit durch die neuen Produkte auf sich gezogen und das möchte Apple damit wohl unterbrechen.
Quelle: Bloomberg